Schließung von Bereitschaftsdienstpraxen im Saarland befürchtet

Ein Urteil zur Sozialversicherungspflicht für Poolärzte im Bereitschaftsdienst könnte Folgen haben für die Versorgung von Patient:innen Die Kassenärztliche Vereinigung Saarland ist in Sorge.
Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts drohen nach Ansicht der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland (KVS) Schließungen von Ärztlichen Bereitschaftspraxen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Christoph Gollnow
Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts drohen nach Ansicht der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland (KVS) Schließungen von Ärztlichen Bereitschaftspraxen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Christoph Gollnow

KV Saarland befürchtet Schließung von Bereitschaftsdienstpraxen

Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts drohen nach Ansicht der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland (KVS) Schließungen von Ärztlichen Bereitschaftspraxen. Das Urteil vom Dienstag werde „künftig leider gravierende Auswirkungen für die ambulante Versorgung der Patientinnen und Patienten haben“, teilte die KVS am heutigen Mittwoch in Saarbrücken mit. Das Gericht in Kassel hatte entschieden, dass ein Zahnarzt sozialversichert werden muss, wenn er als sogenannter Poolarzt einem von der Kassenärztlichen Vereinigung organisierten Notdienst nachkommt.

„Nicht zu stemmende Mehrbelastungen“

Durch die Sozialversicherungspflicht kämen auf die KVS „finanziell und logistisch nicht zu stemmende Mehrbelastungen“ zu. „Daher ist es unausweichlich, die Poolärzte aus der Versorgung zu nehmen und die Bereitschaftsdienste den originär dienstverpflichteten niedergelassenen Ärzten und zugelassenen MVZ (Medizinische Versorgungszentren) zuzuweisen“, so die KVS. Aufgrund der Knappheit an dienstfähigen Ärzt:innen sei dies „nur durch eine erhebliche Reduzierung der Bereitschaftsdienstpraxen“ realisierbar.

Hintergrund

Bisher übernahmen laut KV im Saarland rund 150 Poolärzte freiwillig 33 Prozent der Dienste im Ärztlichen Bereitschaftsdienst. Poolärzte sind Ärzt:innen, die im Saarland nicht niedergelassen sind, aber auf freiwilliger Basis Bereitschaftsdienste übernehmen. Sie spielten für die Versorgung in 13 Bereitschaftsdienstpraxen und für die dringenden Hausbesuche eine wesentliche Rolle, hieß es. „Es ist für uns völlig unverständlich, dass einem bewährten System nun der Kollaps droht.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur