„Anarchie“ an Luxemburger Tankstellen – Mitarbeiter berichten von Chaos durch Tankansturm

Einem Bericht zufolge hatte es an den Luxemburger Tankstellen kurz vor den drastischen Preisanstiegen der vergangenen zwei Wochen teils "Ausnahmezustand" gegeben. So schildern Beschäftigte das Geschehen an den Zapfsäulen:
Im Bild: Autos fahren im luxemburgischen Wasserbillig nahe der deutschen Grenze vorbei an den Tankstellen. Foto: picture alliance/dpa | Harald Tittel
Im Bild: Autos fahren im luxemburgischen Wasserbillig nahe der deutschen Grenze vorbei an den Tankstellen. Foto: picture alliance/dpa | Harald Tittel

Preisspitzen an Tankstellen in Luxemburg

In den vergangenen beiden Wochen hatten sich Autofahrer:innen und Co. gleich zweimal auf einen „Preis-Schock“ an den Tankstellen in Luxemburg einstellen müssen. Zuerst stiegen die Preise in der Nacht zum 5. März auf Rekordhöhe. Der Literpreis für Diesel hatte zu dem Zeitpunkt bei 1,72 Euro gelegen (18 Cent mehr). Für Super 98 war der Preis je Liter auf 1,79 Euro angestiegen (neun Cent mehr). Am 10. März war der nächste Rekord-Anstieg erfolgt: 2,11 Euro für den Liter Diesel (38 Cent mehr). Super 98 kostete zu dem Zeitpunkt 1,96 Euro (17 Cent mehr).

Tankansturm auf Zapfsäulen

In Luxemburg legt der Staat die Preise an den Zapfsäulen fest. Bürger:innen im Großherzogtum werden laut „l’essentiel“ jeweils um 18.00 Uhr über Änderungen der Spritpreise informiert. Ab Mitternacht gelten dann bereits die neuen Preise. Genau das war auch am 4. sowie am 9. März der Fall. Die Ankündigungen über die jeweils drastischen Preisanstiege führten am Abend zuvor zu „Chaos an den Tankstellen Luxemburgs“, so „l’essentiel“. Es hätten sich „jeweils bis Mitternacht nicht enden wollende Autoschlangen“ gebildet.

„Es herrschte Anarchie“

Die „Aral“-Tankstelle in Niederkorn äußerte sich gegenüber „l’essentiel“ wie folgt: „Es herrschte Anarchie“. Laut Aussage des Personals in Niederkorn musste etwa ein „Kollege aus der Waschstraße“ bleiben, um den Verkehr zu regeln. Probleme durch aggressive Kund:innen hätte es glücklicherweise keine gegeben, heißt es im Bericht.

Die Situation sei für die Mitarbeiter:innen durchaus schwierig. Auch die Tankstellen würden erst kurz vor der offiziellen Bekanntgabe der neuen Preise informiert, so das Personal im Gespräch mit „l’essentiel“. Sich vorzubereiten, sei demnach „absolut unmöglich“. Daher seien „Improvisation und Anpassungsfähigkeit“ gefragt.

Der aktuelle Stand in Luxemburg

Und wie ist der aktuelle Stand in Luxemburg? Am Wochenende sind die Spritpreise im Großherzogtum wieder gesunken. Mit Stand vom heutigen Montag (14. März 2022) bleiben diese auf demselben Niveau. Das bedeutet: Ein Liter Diesel kostet im Moment 1,70 Euro. Das sind rund 40 Cent weniger als noch am Freitag. Super 95 kostet pro Liter derzeit 1,73 Euro. Wer Super 98 tanken möchte, muss aktuell 1,82 Euro als Literpreis zahlen.

Verwendete Quellen:
– „l’essentiel“
– eigene Berichte
– Webseite der Regierung in Luxemburg: „Die Preise für Mineralölerzeugnisse“