AStA und Gleichstellungsbüro der Saar-Uni fordern kostenlose Menstruationsartikel

Der AStA und das Gleichstellungsbüro der Universität des Saarlandes fordern, dass Studentinnen künftig kostenlose Periodenprodukte wie Tampons oder Binden zur Verfügung gestellt werden. Das Angebot soll für Frauen und andere Menstruierende gelten, die sich Menstruationsartikel nur schwer leisten können.
An der Universität des Saarlandes soll es nach AStA und Gleichstellungsbüro kostenlose Periodenartikel wie Tampons und Menstruationstassen geben. Symbolfoto: Pexels
An der Universität des Saarlandes soll es nach AStA und Gleichstellungsbüro kostenlose Periodenartikel wie Tampons und Menstruationstassen geben. Symbolfoto: Pexels
An der Universität des Saarlandes soll es nach AStA und Gleichstellungsbüro kostenlose Periodenartikel wie Tampons und Menstruationstassen geben. Symbolfoto: Pexels
An der Universität des Saarlandes soll es nach AStA und Gleichstellungsbüro kostenlose Periodenartikel wie Tampons und Menstruationstassen geben. Symbolfoto: Pexels

In Frankreich haben Studentinnen in Zukunft kostenlosen Zugang zu Menstruationsprodukten wie Binden oder Tampons. Das Saarland soll nachziehen, wenn es nach dem AStA und dem Gleichstellungsbüro der Universität geht.

Kostenlose Periodenprodukte an Saar-Uni gefordert

Das Studierendenparlament hatte bereits im Januar gefordert, dass an allen Einrichtungen der Uni künftig kostenlose Periodenartikel zur Verfügung stehen. Laut den AStA-Vorsitzenden Irini Tselios und Hannah Spies stärke der Vorstoß aus Frankreich die Verhandlungsposition der Studierendenschaft in Saarbrücken. Das berichtet der „SR“.

Gleichstellungsbüro will „Periodenarmut“ verhindern

Auch die Gleichstellungsbeauftragte Sybille Jung erklärte, dass das Büro gegen die sogenannte Periodenarmut vorgehen solle. An der Universität des Saarlandes arbeiten und studieren etwa 9.500 Frauen. 52 Prozent der Studierenden sind weiblich. Die Corona-Pandemie verstärke die finanzielle Situation der Studierenden, da etwa viele Jobs wie beispielsweise in der Gastronomie derzeit wegfallen.

Die Periode kann auch in Deutschland teuer werden

Die britische Huffington Post berechnete im Jahr 2019, dass eine Frau im Leben umgerechnet 20.700 Euro für ihre Periode ausgebe. Neben Periodenartikeln bezog das Medium dabei auch den Kauf von etwa Schmerzmitteln und neuer Unterwäsche ein.

Laut einer konservativeren Schätzung des Spiegels gibt eine Frau im Leben mindestens 700 Euro allein für Tampons aus. Zwar wurde die Mehrwertsteuer in Deutschland auf Menstruationsartikel im letzte Jahr auf sieben Prozent gesenkt, allerdings erhöhten viele Hersteller parallel die Preise, sodass sich für die Frauen nur wenig Ersparnis ergibt.

Auch Menstruationstassen könnten angeboten werden

Die Uni habe vor Corona bereits probeweise gemeinsam mit AStA und Studierendenwerk Tampons und Binden auf den Damentoiletten der Mensa ausgelegt. Jung wünscht sich, dass dies nun dauerhaft umgesetzt wird. Dazu brauche es ein Finanzierungskonzept und eine coronakonforme Verteilung der Produkte. „Neben Einwegartikeln wie Tampons und Binden könnte man an der Saar-Uni Menstruationstassen an die Studentinnen verteilen“, meint die Gleichstellungsbeauftragte. Diese sind nachhaltiger als herkömmliche Artikel.

Vorbild Schottland: Bundesweite Lösung?

Auch an der HTW, wo der Frauenanteil etwa 40 Prozent beträgt, fordert der AStA die Bereitstellung von Hygieneprodukten. Michelle-Marie Eich, die AStA-Referentin für Frauen und Gleichstellung, wünscht sich jedoch eine bundesweite Lösung für alle Hochschulen.

Vorbild ist Schottland: Dort müssen sowohl Schulen als auch Unis kostenlose Menstruationsartikel auf Toiletten anbieten. Neuseeland folgt im Juni. Dort kamen Mädchen aus ärmeren Regionen teilweise nicht in den Unterricht, da sich die Familien keine Periodenartikel leisten konnten.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigene Recherche