„Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung“: Weitere Details zu tödlichen Schüssen in Kusel

Am frühen Montagmorgen sind bei einer Verkehrskontrolle im Landkreis Kusel zwei Polizeikräfte erschossen worden. Die Täter befinden sich auf der Flucht. Das ist der aktuelle Stand:
Polizeibeamte gehen zum Tatort, wo zwei Einsatzkräfte bei einer Verkehrskontrolle durch Schüsse tödlich verletzt wurden. Foto: dpa/picture alliance/Thomas Frey
Polizeibeamte gehen zum Tatort, wo zwei Einsatzkräfte bei einer Verkehrskontrolle durch Schüsse tödlich verletzt wurden. Foto: dpa/picture alliance/Thomas Frey

Kusel: Zwei junge Polizeikräfte bei Verkehrskontrolle erschossen

Aktuell ist in ganz Deutschland die Bestürzung groß: Mitten in der Nacht sind zwei junge Polizist:innen bei einer Verkehrskontrolle im Landkreis Kusel/Rheinland-Pfalz, nur unweit vom Landkreis St. Wendel entfernt, erschossen worden. Wie laut „dpa“ aus Sicherheitskreisen hervorgeht, konnten die 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ihr 29-jähriger Kollege noch einen Funkspruch absetzen. Die Worte: „Die schießen.“

Kurz zuvor hätten die Kräfte ihre Kolleg:innen informiert, dass sie in einem Fahrzeug totes Wild aufgefunden hätten. Die Täter waren zunächst flüchtig. Bundesweit reagieren derweil unter anderem Politiker:innen mit Entsetzen. Mehr dazu: „Rheinland-Pfalz und Saarland unter Schock nach tödlichen Schüssen auf Polizeikräfte“.

„Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte: „Unabhängig davon, welches Motiv der Tat zugrunde liegt: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung“. Dabei zeige sich, „dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren.“

Als Zivilstreife unterwegs

Angaben eines Sprechers der Polizei in Kaiserslautern zufolge waren die beiden Opfer als Zivilstreife unterwegs. Allerdings wusste er zunächst nicht, ob die Beamt:innen zu dem Zeitpunkt Uniform trugen. Auch war unklar, warum sie den Wagen angehalten hatten. „Eine Kontrollstelle war nicht aufgebaut“, so der Sprecher laut „dpa“.

Nach dem, was zunächst über den Hergang bekannt wurde, waren die beiden Beamt:innen wohl bereits näher an den Wagen herangetreten und hatten mit der Kontrolle begonnen, als die Schüsse gegen 4.20 Uhr fielen. Der Wagen sei auf der Kreisstraße 22 in Ulmet gestoppt worden.

Täter auf der Flucht

Aktuell fahndet die Polizei mit Hochdruck nach den flüchtigen Tätern. Die Ermittlungen wurden den Einsatzkräften zufolge auch auf das Saarland ausgeweitet. „Die Polizei hat die Fahndungsmaßnahmen auf das benachbarte Saarland ausgedehnt“, hieß es auf Twitter. Derweil werden am Tatort Spuren gesichert. Es ist davon auszugehen, dass eine Obduktion angeordnet wird. Die Kreisstraße 22 war bei Mayweilerhof sowie Ulmet voll gesperrt. Anwohner:innen werden gebeten, keine Anhalter mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger sei bewaffnet.

Saar-Polizei: Keine Anhalter mitnehmen

Die Polizei bittet die Bevölkerung im Saarland keine Anhalter mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger ist bewaffnet“, so die Angaben des saarländischen Landespolizeipräsidiums vom Montagnachmittag.

Hinweise an die Telefonnummer (0631)369-2528 bei der Polizei in Kaiserslautern.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur
– Polizei Kaiserslautern auf Twitter
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums Saar