Erneut Verschärfungen in Frankreich: Macron schließt in Corona-Krise Geschäfte und Schulen

Frankreich ist für Deutschland bereits ein sogenanntes Hochinzidenzgebiet. Staatschef Macron zieht kurz vor Ostern die Schrauben weiter an. Für ihn ein herber Rückschlag: die Schließung von Schulen. Doch auch die Geschäfte in Frankreich trifft es.
Rund 150.000 Geschäfte seien von der Schließung betroffen. Foto: dpa-Bildfunk/AP/Lewis Joly
Rund 150.000 Geschäfte seien von der Schließung betroffen. Foto: dpa-Bildfunk/AP/Lewis Joly
Rund 150.000 Geschäfte seien von der Schließung betroffen. Foto: dpa-Bildfunk/AP/Lewis Joly
Rund 150.000 Geschäfte seien von der Schließung betroffen. Foto: dpa-Bildfunk/AP/Lewis Joly

Macron schließt Schulen

Im Kampf gegen Corona hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron Beschränkungen landesweit verschärft und Schulschließungen angekündigt. Im Monat April sei „eine zusätzliche Anstrengung“ aller nötig, sagte der 43-Jährige am Mittwochabend (31. März 2021) in einer Fernsehansprache. Premierminister Jean Castex will sich an diesem Donnerstag (ab 09.00 Uhr) in beiden Häusern des Parlaments der Debatte stellen. In der Nationalversammlung und im Senat sind auch Abstimmungen geplant, deren Ergebnisse für die Regierung jedoch nicht bindend sind.

Nach Ostern werden die Schulen mindestens für drei Wochen geschlossen sein: zunächst gibt es eine Woche lang Distanzunterricht, gefolgt von zwei Wochen Frühlingsferien für alle. Der Präsenzunterricht soll danach schrittweise wieder anlaufen.

„Wir haben Fehler gemacht“

Für Macron ist die Verschärfung ein Rückschlag. Der Präsident pochte lange darauf, dass die Schulen in der Krise unbedingt geöffnet bleiben sollen. Sie waren bisher nur während des ersten strengen Lockdowns im vergangenen Frühjahr geschlossen. „Wir haben Fehler gemacht“, gestand Macron, der sich in einem Jahr um seine Wiederwahl bewerben dürfte. Scharfe Kritik kam aus der Opposition: Macrons Ankündigungen beruhten auf einem „Impf-Waterloo“, schrieb die Rechtspopulistin Marine Le Pen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Ebenso Schließung von Geschäften

Von Karsamstag an werden in ganz Frankreich vier Wochen lang nicht lebensnotwendige Läden geschlossen bleiben. Nach Angaben aus dem Wirtschaftsministerium sind rund 150.000 Geschäfte betroffen. Bisher gab es diese Einschränkungen schon in Teilen des Landes. Außerdem gibt es auch tagsüber strenge Bewegungseinschränkungen – so dürfen sich die Menschen etwa für Spaziergänge oder Sport nicht weiter als zehn Kilometer von ihrer Wohnung fortbewegen. Weiter gilt landesweit eine abendliche Ausgangssperre nach 19.00 Uhr.

Corona-Situation in Frankreich

Die Corona-Situation hatte sich in den vergangenen Wochen in Frankreich deutlich verschärft. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen binnen einer Woche lag landesweit zuletzt bei gut 375. Deutschland hatte Frankreich vergangene Woche als Hochinzidenzgebiet eingestuft und die Einreisebestimmungen verschärft. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern starben bisher fast 95.700 erkrankte Menschen. Geimpft wurden nach Behördenangaben rund acht Millionen Menschen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht