Rehlinger entschuldigt sich für Attacken gegen Franzosen

Nach Anfeindungen gegenüber Franzosen im Saarland hat sich Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger entschuldigt. Sie bezeichnete die Vorfälle als "beschämend". Ministerpräsident Tobias Hans verteidigte derweil die Grenzkontrollen zum Nachbarland.
Im Saarland ist es in mehreren Fällen zu Anfeindungen gegenüber Franzosen gekommen. Foto: Christian Charisius/dpa-Bildfunk
Im Saarland ist es in mehreren Fällen zu Anfeindungen gegenüber Franzosen gekommen. Foto: Christian Charisius/dpa-Bildfunk
Im Saarland ist es in mehreren Fällen zu Anfeindungen gegenüber Franzosen gekommen. Foto: Christian Charisius/dpa-Bildfunk
Im Saarland ist es in mehreren Fällen zu Anfeindungen gegenüber Franzosen gekommen. Foto: Christian Charisius/dpa-Bildfunk

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) hat sich für vereinzelte anti-französische Beschimpfungen und Attacken im Saarland entschuldigt. Die verschärften Grenzkontrollen im Zuge der Corona-Krise hätten „zu beschämenden Auswüchsen in der Grenzregion geführt“, sagte die Politikerin am Mittwoch (8. April 2020).

Unter Hinweis auf Berichte, wonach Franzosen im Saarland beschimpft und deren Autos mit Eiern beworfen worden seien, sagte sie: „Ich entschuldige mich für diese Einzelfälle.“ Sie halte das auch in einer Ausnahmesituation für unwürdig. „Wer so etwas tut und die derzeitige Notsituation für Ressentiments missbraucht, der versündigt sich auch an der Freundschaft zu Franzosen und Französinnen.“

Hans verteidigt Grenzkontrollen

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) verteidigte die Grenzkontrollen wegen der hohen Zahl von Infektionen im Osten Frankreichs und wegen der vielen Berufspendler aus Frankreich. Es sei an der Grenze deswegen nötig, „dass man da genau hinschaut“.

Die Landesregierung sei um die Öffnung weiterer Grenzübergänge bemüht: „Das ist nicht das Problem des guten Willens, sondern einzig ein personelles Problem.“ Derzeit gibt es fünf geöffnete, überwachte Grenzübergänge im Saarland mit Frankreich. Viele andere kleine sind gesperrt.

Hans: Höhepunkt der Corona-Krise steht noch bevor

 

Hans sagte, er habe zu einer virtuellen Sitzung der Großregion eingeladen. Zu ihr gehören neben dem Saarland und Rheinland-Pfalz auch Lothringen, Luxemburg und Teile Belgiens. Es sei wichtig, „dass die Kommunikation in solchen Zeiten nicht nur auf dem normalen Niveau läuft“. Er wolle deutlich machen, „dass es ein gutes Miteinander über die Grenze hinweg gibt: Und dass das auch so bleiben und am besten noch besser werden soll.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur