Auftritt von Till Lindemann in Trier – Was ändert sich nach den Vorwürfen?

Derzeit steht Till Lindemann, Rammstein-Frontsänger, in harter Kritik wegen angeblichen Missbrauchsvorfällen bei Aftershowpartys der Band. Für die kommenden Konzerte wird daher ein ausführliches Sicherheitskonzept ausgearbeitet und auch für das geplante Konzert in Trier ist schon was organisiert:
Till Lindemann bei einem Rammstein-Konzert 2019. Foto: Martin Hangen, Till Lindemann Munich 2019, CC BY 3.0
Till Lindemann bei einem Rammstein-Konzert 2019. Foto: Martin Hangen, Till Lindemann Munich 2019, CC BY 3.0

Harte Vorwürfe gegen Till Lindemann

Mehrere Frauen erhoben in den vergangenen Tagen – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Die Frauen schildern Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Dies schildert auch die YouTuberin Kayla Shyx in ihrem neuen Video. Sie berichtet über ihre eigenen Erfahrungen auf einer der besagten Aftershowpartys sowie über Erfahrungen, welche andere Mädchen gemacht und mit ihr geteilt haben sollen.

Stellungnahme der Band

In einer Stellungnahme von Rammstein hieß es, die Vorwürfe hätten sie sehr getroffen und man nehme sie außerordentlich ernst. „Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass Ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne.“ Weiter hieß es in dem Schreiben vom Samstagabend: „Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge.“ Auch die Band habe aber ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden.

Nach den aktuellen Vorwürfen von Frauen im Zusammenhang mit dem Frontsänger geht die Band den Vorwürfen nun selber nach. Auch dafür hat die Berliner Band nach dpa-Informationen nach dem Start der laufenden Tour in Vilnius in Litauen eine Anwaltskanzlei eingeschaltet. Zuvor hatten der WDR und die „Welt“ über die Beauftragung der Kanzlei berichtet.
Ziel ist es demnach, die Sachlage aufzuklären. Dabei geht es etwa um den Einsatz von Drogen ohne Wissen der Beteiligten im Umfeld des Konzertes.

Erhöhte Sicherheit für Konzerte in München – und Trier

Von Mittwoch an sind vier Rammstein-Konzerte in München geplant. Dort wurden bereits einige Veränderungen angekündigt: So soll es die sogenannte Reihe null in München nicht geben und auch keine Aftershow-Partys. Außerdem habe das Management ein Awareness-Konzept angekündigt, Details dazu lagen noch nicht vor. Ein „Awareness“-Konzept wurde beispielsweise an Fastnacht in der Europahalle Trier umgesetzt.

Ende April hatte Till Lindemann auf seinem Instagram-Account seine Tour angekündigt. Trier ist einer von 24 Stopps der Tour in insgesamt 13 Ländern. Im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund erklärten die Veranstalter, welche Änderungen für das Konzert in Betracht gezogen werden. Hier geht’s zum Beitrag. (Hinweis: Der Beitrag ist ein Teil des „volksfreund+“-Angebots. Dafür ist eine Registrierung oder Zahloption erforderlich.)

Deutsche Presse Agentur, Beitrag Trierischer Volksfreund (07.06.2023)