Energie aus Mist: So funktioniert eine Biogas-Anlage auf dem Bauernhof
Inhaltsverzeichnis
Was ist Biogas?
Bevor wir in die Details einer Biogas-Anlage eintauchen, ist es wichtig zu verstehen, was Biogas ist. Biogas ist ein erneuerbares Gas, das durch die Fermentation von organischen Materialien wie Tiermist, Pflanzenabfällen und Lebensmittelresten entsteht. Es besteht hauptsächlich aus Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2), wobei Methan das Hauptelement ist, das als Brennstoff genutzt werden kann.

Die Grundlagen einer Biogas-Anlage
Eine Biogas-Anlage auf einem Bauernhof ist im Wesentlichen eine Art „Energiefabrik“, die organische Materialien in Biogas umwandelt. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Erklärung, wie das funktioniert:
1. Die richtige Mischung vorbereiten: Der erste Schritt besteht darin, die richtige Mischung von organischen Materialien zu erstellen. Auf einem Bauernhof mit Kühen wird normalerweise Tiermist als Hauptquelle verwendet. Dieser wird oft mit anderen organischen Materialien wie Mais- oder Grassilage vermischt, um die ideale Zusammensetzung für die Biogasproduktion zu erreichen.
2. Die Fermentation beginnt: Die vorbereitete Mischung wird in einen großen Fermentationstank, auch als Gärbehälter bezeichnet, geleitet. Dieser Tank ist luftdicht abgeschlossen, um Sauerstoff von der Fermentation auszuschließen. In dieser Umgebung beginnen Mikroorganismen, die in Abwesenheit von Sauerstoff leben können, die organischen Materialien abzubauen. Während dieses Prozesses wird Methan freigesetzt.
3. Methan sammeln: Das freigesetzte Methan sammelt sich an der Spitze des Fermentationstanks, da es leichter ist als Luft. Dort wird es abgefangen und gespeichert.
4. Nutzung des Biogases: Das gesammelte Biogas kann auf verschiedene Arten genutzt werden. Auf vielen Bauernhöfen wird es zur Stromerzeugung genutzt. Ein Biogasgenerator verbrennt das Methan und erzeugt so elektrische Energie. Die erzeugte Elektrizität kann entweder vor Ort verwendet oder ins Stromnetz eingespeist werden. Außerdem kann das entstandene Kohlendioxid als Düngemittel wiederverwendet werden.
5. Rückstände verwenden: Nach der Fermentation bleiben feste Rückstände zurück, die als Gärrest bezeichnet werden. Dieser Gärrest ist ein wertvoller Dünger, der auf den Feldern des Bauernhofs ausgebracht werden kann und so den Kreislauf schließt.

Schematischer Ablauf: So funktioniert eine Biogas-Anlage. Grafik/Foto: Trueffelpix/Adobe Stock/Florian Blaes
Vorteile einer Biogas-Anlage auf dem Bauernhof
Eine Biogas-Anlage bietet eine Vielzahl von Vorteilen für Bauernhöfe und die Umwelt:
Erneuerbare Energie: Die Biogas-Anlage erzeugt erneuerbares Biogas, das zur Stromerzeugung oder Wärmeerzeugung verwendet werden kann. Dies reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Umweltschutz: Die Methangas-Emissionen aus Tiermist werden minimiert, da das Methan in der Biogasanlage aufgefangen wird. Methan ist ein Treibhausgas, das zur globalen Erwärmung beiträgt.
Abfallreduzierung: Die Biogas-Anlage ermöglicht die effiziente Nutzung von Tiermist und anderen organischen Materialien, wodurch Abfall reduziert wird.
Düngemittel: Der Gärrest aus der Biogas-Anlage kann als natürlicher Dünger verwendet werden, der die Bodenfruchtbarkeit erhöht.
Nachhaltige Landwirtschaft und erneuerbare Energieerzeugung
Eine Biogas-Anlage auf einem Bauernhof mit Kühen ist ein beeindruckendes Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft und erneuerbare Energieerzeugung. Durch die Umwandlung von Tiermist und Pflanzenabfällen in Biogas tragen Bauern nicht nur zur eigenen Energieversorgung bei, sondern auch zur Reduzierung der Umweltauswirkungen der Landwirtschaft. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft.
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