Hunderte Demonstranten in Ruwertal gegen Rechtsextremismus

In vielen Städten in ganzen Deutschland gehen Tausende auf die Straße, um sich öffentlich gegen Rechtsextremismus und die AfD auszusprechen. So auch in Rheinland-Pfalz.
Die Kundgebung und Demo gegen die AfD am Sonntag in Saarbrücken. Foto: BeckerBredel
Die Kundgebung und Demo gegen die AfD am Sonntag in Saarbrücken. Foto: BeckerBredel

Tausende Menschen demonstrieren gegen rechts

Tausende Menschen sind am Wochenende in Rheinland-Pfalz auf die Straßen gegangen, um sich für die Demokratie und gegen rechts stark zu machen. Die größte Kundgebung gegen Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz gab es am Samstag (20. Januar 2024) in Koblenz: Nach Angaben der Polizei demonstrierten dort etwa 5.000 Teilnehmer unter dem Motto „Für die Demokratie – Gegen den Faschismus“. Das waren rund zehnmal so viele Menschen wie erwartet.

Keine besonderen Vorfälle

Eine Sprecherin der Grünen, die die Aktion mit organisiert haben, ging von 6.000 bis 7.000 Menschen aus. Zuvor war mit 500 bis 600 Teilnehmern gerechnet worden. Die Veranstaltung sei ruhig verlaufen, so die Polizei. Organisiert worden war sie von einem Bündnis aus den Koblenzer Grünen und den Parteien SPD, Die Linke, Die Partei und der Wählergruppe Schängel.

Hunderte Demonstranten in Kusel und Pirmasens

Auch in Kusel versammelten sich am Samstag nach Polizeiangaben rund 250 Menschen unter dem Motto „Demonstration gegen Rechts und gegen die AfD“. In Pirmasens gingen laut Polizei ebenfalls am Samstag 200 bis 300 Menschen auf die Straße.

Weitere Kundgebungen im Ruwertal

Am Sonntag gab es eine weitere Kundgebung in Kasel (Kreis Trier-Saarburg), die sich gegen eine AfD-Veranstaltung vor Ort richtete. Laut Polizei kamen rund 300 Teilnehmer:innen. Die Aktion unter dem Titel „Gegen Rassismus und für die Demokratie – Das Ruwertal bekennt Farbe“ verlief friedlich, wie ein Sprecher sagte.

Tausende demonstrieren in Saarbrücken

Auch in Saarbrücken im Saarland gab es am Sonntag eine Demonstration gegen Rechtsextremismus. Die Polizei schätzte die Zahl der Demonstranten am Nachmittag auf rund 13.000. Der Protest verlief friedlich, wie eine Sprecherin der Polizei sagte. Angemeldet worden sei die Aktion von einer Privatperson unter dem Motto „Gegen Faschismus, Populismus und Rechts“.

Auslöser der Demonstrationen

Auslöser der seit mehreren Tagen andauernden Proteste in vielen deutschen Städten ist ein Bericht des Medienhauses Correctiv aus der vergangenen Woche über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen in einer Potsdamer Villa vom 25. November. An dem Treffen hatten auch mehrere AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen.

Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Verwendete Quelle:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung Polizeidirektion Trier, 21.01.2024