Apotheken protestieren – Vielen haben morgen geschlossen

Aufgrund eines Protesttages haben viele Apotheken in RLP und Saarland morgen geschlossen. Wer also Medikamente benötigt, sollte dies im Blick haben. Dennoch werden Apotheken-Notdienste geöffnet haben:
Im Saarland und RLP bleiben die Apotheken aus Protest geschlossen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Oliver Berg
Im Saarland und RLP bleiben die Apotheken aus Protest geschlossen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Oliver Berg

Großteil der Apotheken am Mittwoch geschlossen

Wenn sich das Medikament gegen Bluthochdruck dem Ende zuneigt oder keine Kopfschmerztabletten mehr da sind, sollte man am besten gleich zu Wochenbeginn Nachschub besorgen. Denn an diesem Mittwoch (15. November) werden die meisten Apotheken in Rheinland-Pfalz und im Saarland wegen eines Protesttags geschlossen bleiben. Aber keine Sorge: Wer am Mittwoch Medikamente brauche, könne auch Notdienst-Apotheken aufsuchen, die in beiden Ländern geöffnet seien, sagte der Geschäftsführer des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz, Peter Schreiber, in Mainz.

Notdienst-Apotheken haben geöffnet

„Die Versorgung ist sichergestellt.“ Die Situation sei im Prinzip wie an Wochenenden oder an Feiertagen. Welche Apotheke Notdienst habe, könne man im Internet nachschauen auf der Seite der Apothekerkammer, über einen Link auf der Seite des Patientenservices www.116117.de oder in Veröffentlichungen in den Zeitungen. „Die Apotheken, die Notdienst haben, wissen Bescheid, dass sie mit einem größeren Zulauf rechnen müssen“, sagte Schreiber.

Er ging davon aus, dass in beiden Ländern jeweils mindestens drei Viertel der Apotheken ganztags dicht blieben. Beim letzten Protesttag am 14. Juni, an dem sich rund 90 Prozent der Apotheken beteiligt hatten, sei die Aktion bei Patienten auf großes Verständnis gestoßen. Schreiber: „Wir protestieren ja für die Versorgung der Patienten und für eine große Apothekendichte, die nicht durch weiteres Apothekensterben ausgedünnt wird.“

Anzahl der Apotheken ist auf einem historischen Tiefstand

Die Apotheken kritisieren die Gesundheitspolitik der Bundesregierung. „Durch Lieferengpässe, Personalmangel und eine quasi auf dem Niveau von 2004 eingefrorene Vergütung ist die Lage der Apotheken seit Jahren angespannt“, teilten der Verband in Rheinland-Pfalz und der saarländische Apothekerverein mit. Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patienten gerate „durch immer stärker werdenden wirtschaftlichen Druck auf die Apotheken mehr und mehr in Gefahr, so dass die Apothekenzahl inzwischen auf einem historischen Tiefstand ist“.

In Rheinland-Pfalz sei die Zahl der Apotheken seit 2012 von 1.084 auf 865 gesunken. Seit Jahresbeginn hätten 25 Apotheken landesweit für immer geschlossen. Im Saarland ist die Zahl ebenfalls seit Jahren rückläufig: Gab es dort in den 2000er-Jahren noch 365 Apotheken, seien es Anfang dieses Jahres noch 273 gewesen, sagte die Vorsitzende des saarländischen Apothekervereins, Susanne Koch. Bis zum Jahresende würden es wieder zehn weniger sein.

Für den Protesttag ist zudem eine gemeinsame Kundgebung von Apothekenteams aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland in Dortmund geplant.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur