Rekord für Hubschrauber-Einsätze: So oft war „Christoph 10“ hier im Einsatz

Die gelben Rettungshubschrauber waren im vergangenen Jahr über 9.000 Mal im Einsatz - davon waren knapp 200 Einsätze außerhalb der Landesgrenze. Im Vergleich waren es so im letzten Jahr etwa 200 Einsätze mehr als 2021.
Symbolbild Florian Blaes
Symbolbild Florian Blaes

Rettungshubschrauber häufiger im Einsatz

Rettungshubschrauber des ADAC sind im vergangenen Jahr 9.313 Mal zu Einsätzen in Rheinland-Pfalz abgehoben. Zudem flog die Luftrettung 190 Mal außerhalb des Bundeslandes zu Notfällen, wie der Automobil-Club am Donnerstag, 23.02.2023, in Koblenz mitteilte. Insgesamt starten so die an fünf Orten in Rheinland-Pfalz stationierten Hubschrauber zu 9.503 Einsätzen – und waren damit knapp 200 Mal häufiger unterwegs als im Jahr 2021.

Neue Rekordzahlen für die Rettungsdienste

Den extremen Belastungen durch Corona-Krise und Jahrhunderthochwasser folgte ein extremes Aufkommen an Notfalleinsätzen: Noch nie seit Bestehen der ADAC-Luftrettung mussten die Crews der gemeinnützigen Rettungsdienstorganisation so häufig ausrücken wie 2022.

Konkrete Zahlen von 2022:

Mit 55.675 Alarmierungen verzeichneten die Rettungshubschrauber ein Plus von fast sieben Prozent oder 3.441 Einsätzen gegenüber dem Vorjahr (52.234). Pro Tag hoben die fliegenden Gelben Engel damit im Durchschnitt zu rund 153 Notfällen ab. Die ADAC Luftrettung gGmbH gehört mit 37 Stationen zu den größten Luftrettungsorganisationen Europas. Für Spezialeinsätze sind sechs Stationen mit einer Rettungswinde und sechs mit Nachtflugsystemen ausgestattet.

Wieso sind die Zahlen so hoch?

Als Grund für die Rekordzahlen sieht die Luftrettung zum einen die steigende Mobilität nach Ende der Corona-Einschränkungen sowie die wachsende Bedeutung von Flügen in der Dämmerung und Spezialeinsätzen mit Rettungswinde. Zum anderen auch regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie einen weit verbreiteten Notarztmangel. In vielen Regionen ist der Rettungshubschrauber bei einem Notfall häufig das einzig verfügbare Rettungsmittel.

Was waren die häufigsten Einsätze?

Einsatzgrund Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen mit 30 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Arbeits-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 28 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 14 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei acht Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche.

Wo waren die häufigsten Einsätze?

Die meisten Einsatzorte lagen 2022 in Bayern mit 13.423 (Vorjahr 12.179), hier befinden sich auch die meisten Stationen. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 9.313 (9.129), Nordrhein-Westfalen mit 6.503 (5.509) und Niedersachsen mit 5.903 (5.313). Unter den 37 Stationen liegt in der Einsatzstatistik erstmals Koblenz vorne. „Christoph 23“ startete von dort zu 2.192 Notfällen und gehört damit zusammen mit „Christoph 10“ in Wittlich mit 2.082 Einsätzen, „Christoph 18“ in Ochsenfurt mit 2.015 Einsätzen und „Christoph 31“ in Berlin mit 2.005 Einsätzen zu den vier ADAC Rettungshubschraubern mit den meisten Alarmierungen in Deutschland.

1.300 Mitarbeiter bei der ADAC Luftrettung

Um die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland sicherzustellen, arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bundesweit fast 1300 Menschen – darunter rund 170 Piloten und Pilotinnen, etwa 600 Notärzte und Notärztinnen, 250 Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen (TC HEMS) und 130 Techniker und Technikerinnen.

In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. Die Station „Christophorus Europa 3“ in Suben, Österreich, wird gemeinsam mit dem ÖAMTC Christophorus Flugrettungsverein, Wien, betrieben. Die ADAC Luftrettung fliegt mit Hubschrauber und Piloten hier im Winterhalbjahr – im Sommer der ÖAMTC.

ADAC