Rettungskräfte aus ganz Rheinland-Pfalz üben Luftrettung mit Seilwinde an „Kirner Dolomiten“

Am Wochenende gab es am Oberhausener Felsen eine große Übung der Luftrettung. Eine neue Rettungswinde kam zum Einsatz.
(c) Sebastian Schmitt
(c) Sebastian Schmitt

Die ADAC-Luftrettung mit ihren Notärzten und fliegenden Crews, die Bergwachten und die Höhenretter der Berufsfeuerwehren haben teils schwierige Einsätze – etwa das Retten per Hubschrauber aus schwierigem Gelände.

Rettungsübungen und Schulungsflüge

Am Wochenende haben die Einsatzkräfte für den Ernstfall geübt. Da sich die ADAC-Luftrettung auf einen dauerhaften Windenbetrieb in Rheinland-Pfalz vorbereitet, baut sie entsprechende unterstützende Kompetenzen bei den lokalen Bergwachten und der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern auf. Dazu werden vom 14. bis 18. Oktober Rettungsübungen und Schulungsflüge im Bereich des Oberhauser Felsen und dem Waldgebiet in der Nähe des Sportplatzes durchgeführt.

Neue Ausstattung: Rettungswinde

Christoph 66, ist ein Rettungshubschrauber der ADAC Luftrettung. Der Hubschrauber vom Typ Airbus Helicopters H145 D-2 ist an der ADAC Luftrettungsstation Imsweiler auf dem Flugplatz Imsweiler stationiert. Er benötigt nur 7 Minuten Flugzeit bis Kirn oder 5 Minuten bis Bad Kreuznach. Seit Sommer diesem Sommer ist er mit einer Rettungswinde ausgestattet. Immer mehr Menschen sind draußen in der Natur unterwegs. Damit haben die regionalen Hilfskräften der Bergwachten, der Feuerwehren und des Rettungsdienstes und damit auch die Luftrettung immer mehr Einsätze, immer wieder auch in schwierigem Terrain.

20 Einsätze im Jahr mit Seilwinde

Da solche Einsätze mit dem Hubschrauber nicht alltäglich sind, aber im Notfall reibungslos funktionieren müssen, üben die im Einsatz Beteiligten gezielt solche Situationen. Möglich macht diese Einsatzart die erfolgte Installation der Rettungsseilwinde an dem Hubschrauber. So haben am Wochenende Mitglieder der Bergwacht zusammen mit Piloten, Windenoperator und Notärzte der Luftrettung gemeinsam trainiert, wie Verunfallte aus unwegsamem Gelände sicher gerettet werden. Etwa 20 reale Einsätze dieser Art gibt es pro Jahr in Rheinland-Pfalz – Tendenz steigend.

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Windenrettungen sind für alle Beteiligte sehr anspruchsvoll

Die sogenannte Windenrettung gehört zur Spezialausbildung einiger Bergretter, erklärt Thomas Meffert, Leiter der Bergwacht Rheinland-Pfalz. Dazu fliegt der Hubschrauber der Luftrettung die Bergretter und Notärzte an verschiedene Übungsstationen, wie zum Beispiel felsiges, steiles Gelände. Denn im Notfall muss der Notarzt schnell und sicher zum Patienten kommen, zum Beispiel bei einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder starkem Blutverlust. Das auch bei der Übung am Wochenende in Oberhausen.

Konzentrierte und perfekte Zusammenarbeit erforderlich

Die Hubschrauberbesatzungen und die Bergwacht müssen perfekt zusammenarbeiten, wenn Menschen mit der Seilwinde aus der Luft gerettet werden. Der Notarzt seilt sich in solchen Fällen per Winde aus dem Hubschrauber ab – dort nehmen beispielsweise die Helfenden der Bergwacht ihn in Empfang. Alles muss abgestimmt mit der Hubschrauberbesatzung ablaufen: mit dem Piloten und dem, der die Seilwinde steuert. Wenn der Notarzt den Patienten am Boden versorgt hat, wird dieser in einem Luftrettungssack oder in einem Rettungssitz wiederum per Seilwinde in den Hubschrauber gezogen und in eine Klinik gebracht.

Viele Schaulustige kommen

Über das gesamte Wochenende zog das Spektakel unzählige Schaulustige an. Die Piloten und Ausbilder wurden dabei nicht müde Fragen freundlich zu beantworten.

Bei der Bevölkerung ist das Training, mit den teilweise auch lauten Hubschrauber sehr positiv aufgenommen worden. Vor allem mit dem Hintergrund des Ahrtals, aber auch so haben die gelben Engel einen hervorragenden Ruf.