Schlager-Überraschung bei Rock am Ring

Weniger Besucher, dafür beste Bedingungen: Am Freitag ist das Musikfestival Rock am Ring gestartet. Für die Rockfans gab es eine kultige Überraschung in roter Glitzerjacke.
Schlagersänger "Olaf der Flipper" tritt als special guest auf der Hauptbühne von Rock am Ring auf. Foto: Thomas Frey/dpa
Schlagersänger "Olaf der Flipper" tritt als special guest auf der Hauptbühne von Rock am Ring auf. Foto: Thomas Frey/dpa

Überraschung: Schlagerstar Olaf kommt auf die Bühne

Ein Schlagerstar hat am ersten Tag des Musikfestivals Rock am Ring den Rockern und Rappern die Show gestohlen. Olaf der Flipper stand am Freitagnachmittag überraschend auf der Hauptbühne des Festivals am Nürburgring. Im roten Glitzer-Jackett kam der 77-jährige Schlagersänger am Nachmittag auf die Bühne und sang drei Songs. Nach nicht mal 15 Minuten war die Überraschung wieder vorbei. Die Fans, die sonst zu Rock und Rap feiern, sangen die Flippers-Hits „Wir sagen Dankeschön“ und „Lotusblume“ lauthals mit.

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Doch auch die angekündigten Bands lieferten bereits am ersten Tag eine große Show. Der Sänger der US-amerikanischen Rockband Fever 333, Jason Butler, stand statt auf der Bühne während seines Auftritts plötzlich auf dem Gelände des Boxendachs und ließ sich von den Fans in gefährlicher Höhe feiern. Auf dem Programm standen zudem noch Rise Against, Apache 207 und die Foo Fighters.

Rock am Ring mit weniger Rock

Überraschungsauftritte gab es bei Rock am Ring schon öfter. Doch auch das Line-Up ist dieses Jahr nicht ausschließlich auf Rockmusik fokussiert. „Rock am Ring war schon immer ein Mainstreamfestival“, sagt Pressesprecherin Steffi Kim. „Im Herzen ist es Rock, aber wir waren schon immer offen und sind auch weiterhin offen für unterschiedliche Genres, um den Besucher*innen einfach ein breitgefächertes Musikspektakel bieten zu können.“

Zusammen mit „Rock im Park“ in Nürnberg ist das Festival in der Eifel eine der größten Musikveranstaltungen in Deutschland. In der Vergangenheit hatte das Festival mit Schlamm und Unwettern Schlagzeilen gemacht, 2016 wurden Dutzende Menschen verletzt und das Festival abgebrochen. Doch dieses Jahr scheint das Wetter mitzuspielen – Sonnenschein und nicht zu heiße Temperaturen boten die besten Festival-Bedingungen.

Rettungsdienst zieht erste Zwischenbilanz

Auch die befürchteten Hitze-Notfälle blieben am Freitag vorerst aus. „Wir sind noch tiefenentspannt. Wir haben unsere Einsätze, aber momentan Gott sei Dank noch nicht so wie erwartet“, sagte Armin Link, Leiter des DRK am Nürburgring am Freitagnachmittag. „Es ist alles moderat. Wir hatten zwei Mal den Hubschrauber im Einsatz wegen Verletzungen, die in Spezialkliniken mussten.“

Und was sagt die Polizei?

Auch die Polizei war mit dem Start des Festivals zufrieden. „Insgesamt noch sehr ruhig, auch das Wetter ist gut“, sagte ein Sprecher am frühen Abend. Lediglich der Anreiseverkehr habe gegen Abend etwas zugenommen, „da der ein oder andere noch arbeiten war, und jetzt erst anreist“. Das habe zu „ein bisschen Stau bei den Camping- und Parkplätze“ geführt.

Das große Chaos blieb aber aus. Das könnte auch an den weniger verkauften Tickets im Vergleich zum Vorjahr liegen. Insgesamt erwarten die Veranstalter etwa 70.000 Besucher und Besucherinnen – im vergangenen Jahr waren es 90.000 gewesen. „Wir erhoffen uns natürlich, dass kurzfristig noch einige Leute sagen: ‚Hey, bei diesem guten Wetter und dem guten Line-Up, fahren wir jetzt spontan noch an den Ring'“, sagte Kim. „Das sehen wir auch schon an den Zahlen.“ Finale Zahlen zu den Besucherinnen und Besuchern werde es aber erst nach dem Festival geben.

Am Samstag und Sonntag können sich die Fans noch auf Bands wie Kings of Leon, Evanescence, Die Toten Hosen und Bring Me the Horizon freuen. Bisher scheint einem unbeschwerten Festival-Wochenende nichts im Weg zu stehen. Oder um es mit den Worten von Olaf der Flipper zu sagen: „Ich wünsche euch noch ein riesen Fest.“

Deutsche Presse-Agentur