Vollsperrung auf A 60: Lkw mit gefährlicher Ladung fährt in Straßengraben

Ein Lkw mit explosiver Ladung hatte am Montagabend einen Verkehrsunfall auf der A 60 bei Feuerscheid. Die Autobahn musste zur Sicherheit zwischen den Anschlussstellen Prüm und Waxweiler in beide Richtungen gesperrt werden. Der Großeinsatz dauerte bis in die frühen Morgenstunden.
Ein Lkw mit Gasflaschen landete im Straßengraben. Foto: Florian Blaes
Ein Lkw mit Gasflaschen landete im Straßengraben. Foto: Florian Blaes

Auf der A 60 ereignete sich am späten Montagabend, 03.07.2023, ein folgenschwerer Verkehrsunfall. Ein Gefahrguttransporter war von der Fahrbahn abgekommen und im Straßengraben gelandet. Dieser hatte geladene Gasflaschen geladen, die teilweise bei dem Unfall beschädigt wurden.

Fahrer wird schwer verletzt aus Lkw befreit

Bei dem Unfall wurde der Lkw-Fahrer eingeklemmt. Wegen der Gasflaschen musste der Fahrer so schnell wie möglich aus dem Fahrzeug befreit werden. Anschließend wurde er mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Der Polizei zufolge habe er keine lebensbedrohliche Verletzungen erlitten. Ihm wurde zusätzlich eine Blutprobe entnommen, weil er im Verdacht steht, den Gefahrguttransporter unter Einfluss von Alkohol geführt zu haben.

Ein Ersthelfer hatte sich bei der Rettung leicht verletzt. Er wurde im Krankenhaus medizinisch behandelt.

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Aus den beschädigten Flaschen trat Gas aus

Nach der Rettung des verletzten Fahrers durfte vorerst niemand das Gebiet um den Lkw betreten. Es wurde eine Schlauchleitung von über einem Kilometer zur K 126 an einen Aussiedlerhof gelegt. Von dort wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und mit Sprühnebel auf die Gasflaschen gespritzt. Je später es wurde, desto explosiver war die Gefahr, da große anfangs brennbares Gas austrat.

Knapp 100 Einsatzkräfte vor Ort

In sicherer Entfernung wurde die Einsatzleitung aufgebaut. Hier standen die Kräfte auch im ständigen Kontakt mit Spezialisten von BASF Ludwigshafen und Wacker Chemie Bayer. Schließlich rollten nach Mitternacht Spezialisten der CGDIS (Feuerwehr Spezialeinheit) aus Luxemburg an. Diese bauten auf einer Brücke spezielle Messgeräte auf, um zu prüfen, ob und wie weit noch Gefahr bestehen würde. Auch eine Drohne war im Dauereinsatz. An der Spitze waren rund 100 Kräfte vor Ort im Einsatz.

Entwarnung nach vier Stunden – Autobahn einspurig befahrbar

Nach etwa vier Stunden konnten die Spezialisten Entwarnung geben: Es Gefahrstoff trat mehr aus. Die Autobahn ist aktuell von Prüm in Fahrtrichtung Bitburg nur einspurig befahrbar. Die Bergungsarbeiten dauern noch mehrere Stunden an, so die Polizei um 5 Uhr am Dienstagmorgen.

Einsatzkräfte vor Ort:

Im Einsatz waren die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) und Wehrleitung VG Prüm. Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises und der Organisatorische Leiter (OrgL) Bitburg-Prüm. Der gesamte Gefahrstoffzug Bitburg-Prüm und ein Fachberater Chemie. Weiterhin die Feuerwehren aus Prüm, Niederprüm, Lasel, Schönecken, Habscheid, Feuerscheid und Bleialf. Das DRK mit Notarzt, der leitende Notarzt, die Polizei Prüm, die Autobahnpolizei Schweich, die SEG des DRK Prüm und der LAR aus Nörvenich. Zudem die Autobahnmeisterei, die Wasserbehörde und ein Bergungsunternehmen aus Trier.

Mitteilung Polizei Prüm, eigener Bericht