Weiterer Wolf in Rheinland-Pfalz nachgewiesen

Offenbar ist in der Pfalz ein weiterer Wolf nachgewiesen worden, informiert das Koordinationszentrum Kluwo. Was bislang dazu bekannt ist:
In Luxemburg wurde ein weiterer Wolf nachgewiesen. Foto: picture alliance/dpa
In Luxemburg wurde ein weiterer Wolf nachgewiesen. Foto: picture alliance/dpa

„Neuer“ Wolf gesichtet

In Rheinland-Pfalz ist nach Angaben des Koordinationszentrums Luchs und Wolf (Kluwo) ein weiterer Wolf nachgewiesen worden. Ausgangspunkt sei der Tod eines Schafs Ende Dezember im Gemeindegebiet Frankenstein (Kreis Kaiserslautern) gewesen, teilte ein Kluwo-Sprecher mit.

DNA-Abstriche ergaben demnach, dass es sich nicht um den Wolf handele, der im Sommer 2022 fünfmal im Raum Pfälzerwald nachgewiesen worden sei. „Die Individualisierung der Proben ist in Bearbeitung“, hieß es. Damit soll untersucht werden, ob das Tier weiblich oder männlich und möglicherweise aus anderen Gebieten bekannt ist.

Mehr Wölfe in Rheinland-Pfalz

Nach 153 Jahren Abwesenheit ist der Wolf (Canis lupus) 2012 auf eigenen Pfoten hierher zurückgekehrt. Rheinland-Pfalz liegt heute „am Rand des Verbreitungsgebiets der Wölfe in Deutschland“. Die neue Präsenz dieser Vorfahren der Hunde im Bundesland sei „ein erfolgreiches Beispiel der Wiederbesiedlung eines Teils der ursprünglichen mitteleuropäischen Fauna“, sagte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) Ende letzten Jahres. Naturschützer freuen sich, Schäfer weniger – der Wolf hat in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren schon etliche Nutztiere gerissen.

Hier wurden schon Wölfe gesichtet:

Durchziehende Wölfe sind bereits auch im Hunsrück, in der Eifel und im Pfälzerwald nachgewiesen worden.

Die vorerst einzige sesshafte Familie der streng geschützten Tiere in Rheinland-Pfalz, das sogenannte Leuscheider Rudel im Westerwald, besteht Ministerin Eder zufolge derzeit aus bis zu 13 Wölfen: den Eltern sowie ihren 2020 und 2021 geborenen Nachkommen. Für eine wissenschaftliche Analyse solle das Rudel Bewegungssender bekommen. Die Vorbereitungen dafür konnten laut der Grünen-Politikerin „jedoch bisher nicht umgesetzt werden, da die Wölfe sich bei Anwesenheit von Menschen sehr scheu verhielten“.

Wolf-Hund-Mix gilt als problematisch

Mitunter paaren sich diese geschützten Tiere auch mit Hunden. Der Mischlings-Nachwuchs kann in freier Natur überleben, gilt aber als problematisch. Er könnte weniger scheu und damit gefährlicher als Wölfe sein. Eder betont jedoch mit Blick auf Rheinland-Pfalz: „Es gibt trotz des regelmäßigen genetischen Monitorings keine Hinweise auf Hybridisierungsereignisse.“

Wenn nichts hilft, wird der Wolf getötet

Bisher sei im Land auch noch kein „Problemwolf“ bekanntgeworden, der sich „Menschen nähert oder wolfsgesicherte Zäune überwindet“. Solche Tiere können nach Eders Worten, falls andere Maßnahmen nicht helfen, letztlich ausnahmsweise getötet werden. Natürliche Feinde haben Wölfe in Deutschland nicht – nur Autos überfahren immer wieder auch diese Beutegreifer.

Deutsche Presse-Agentur