Ansturm auf Tankstellen? ADAC im Saarland befürchtet lange Warteschlangen am 1. Juni

Drei Monate lang sollen die Bürger:innen in Deutschland dank des Tankrabattes günstiger fahren können. Ab dem 1. Juni wird dafür die Energiesteuer gesenkt. An diesem Stichtag müssen sich Fahrer:innen jedoch auf lange Warteschlangen einstellen. Der ADAC rechnet mit großem Andrang.
Der ADAC rechnet mit langen Warteschlangen an Tankstellem am 1. Juni. Symbolfoto: Marcin Bielecki/dpa-Bildfunk
Der ADAC rechnet mit langen Warteschlangen an Tankstellem am 1. Juni. Symbolfoto: Marcin Bielecki/dpa-Bildfunk

Vom 1. Juni bis zum 31. August 2022 senkt die Bundesregierung in Deutschland die Energiesteuer auf Benzin und Diesel. Pro Liter Benzin bedeutet das eine Entlastung von etwa 30 Cent, bei Diesel 14 Cent. Anlass ist das Entlastungspaket angesichts der gestiegenen Energiepreise. Unter Einbeziehung der Mehrwertsteuer sparen Fahrer:innen demnach rund 35 Cent pro Liter Benzin und rund 17 Cent pro Liter Diesel.

Ansturm und Warteschlangen an Tankstellen befürchtet

Der ADAC im Saarland befürchtet daher einen Ansturm auf die Tankstellen am 1. Juni. Das erklärte ein Sprecher dem „SR“. Fahrer:innen müssten am Stichtag voraussichtlich mit langen Warteschlangen rechnen. Vereinzelt könne der Kraftstoff sogar knapp werden. Das Unternehmen „Aral“ erklärte jedoch, man sei vorbereitet. Ebenso kurzfristige Belieferungen seien möglich. Sowohl ADAC als auch Verbraucherzentralen empfehlen dennoch, darauf zu achten, dass die Tankfüllung auch noch bis in den Juni hinein ausreicht.

Spritpreise könnten am 1. Juni noch zu alten Konditionen versteuert sein

Diese Strategie könnte Fahrer:innen nicht nur vor langen Wartezeiten und Engpässen bewahren, sondern auch vorm Tanken zu bisherigen Spritpreisen. Denn wann genau der Tankrabatt bei den Verbraucher:innen ankommt, kann von Tankstelle zu Tankstelle variieren. Diese müssen aktuell beim Kauf von Kraftstoff im Zwischenlager oder der Raffinerie noch die bisherige Energiesteuer zahlen. Daher könnten Benzin und Diesel in den ersten Junitagen auch an den Zapfsäulen noch zu alten Konditionen versteuert sein.

Sinken die Kraftstoffpreise auf Vorkriegsniveau?

Durch den Tankrabatt könnte der Benzinpreis wieder auf das Preisniveau vor Kriegsausbruch sinken. Am Tag vor dem russischen Angriff auf die Ukraine zahlten Fahrer:innen im Bundesschnitt 1,75 Euro pro Liter E10. Allerdings steigt der Benzinpreis seit einigen Wochen weiter an. Laut ADAC kletterte er Mitte Mai binnen einer Woche um 5,4 Cent in die Höhe auf durchschnittlich 2,090 Euro. Bei Diesel liegt der Vorkriegspreis außer Reichweite, da die Steuersenkung hier aus rechtlichen Gründen geringer ausfällt. Aktuell beträgt er rund 2,028 Euro, vor dem Krieg rund 1,60 Euro.

Weitere Informationen zum Tankrabatt in unserer FAQ: „Der Tankrabatt kommt bald – Was Autofahrer jetzt wissen müssen“.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigene Artikel