Astra-Impfung jetzt für alle: Das müsst ihr wissen

Bundesgesundheitsminister Spahn und seine Kolleg:innen aus den Bundesländern haben entschieden: Die Priorisierung bei Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca wird aufgehoben. Was das jetzt bedeutet:

Mit der Aufhebung der Priorisierung bei Corona-Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca wird aus Sicht der saarländischen Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) die Grundlage für den nächsten Streckenabschnitt des „Impfmarathons“ geschaffen. Das sagte sie am Donnerstagabend (6. Mai 2021) laut einer Mitteilung.

Ärzt:innen koordinieren Termine selbst

„Jeder, der ein Impfangebot wahrnehmen möchte, kann über seinen Haus- oder Facharzt, sofern dieser eine Impfung mit Astrazeneca anbietet, von diesem Angebot profitieren“, so die Politikerin. Die Ärzt:innen beziehen den Impfstoff über die Apotheken, sagte Dr. Gunter Hauptmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland. Die Mediziner:innen koordinieren ihre Impfterminvergabe eigenständig.

Spahn: Impfungen mit Astrazeneca für alle

Corona-Impfungen sind mit dem Präparat von Astrazeneca künftig für alle möglich, wenn sich Impfwillige mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin dafür entscheiden. Die Priorisierung mit einer festen Vorrangliste werde für diesen Impfstoff voll aufgehoben, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zuvor nach einem entsprechenden Beschluss mit seinen Länderkolleg:innen mitgeteilt. „Das heißt, dass beim Impfen in den Arztpraxen die Ärzte entscheiden, wer jetzt wann mit dem Impfen dran ist“, sagte der CDU-Politiker. Spahn hatte den bundesweiten Wegfall der Priorisierung bei Astrazeneca vorgeschlagen.

Abstand kann gewählt werden

Die Ärzt:innen sollen zusammen mit den Impflingen entscheiden dürfen, wie groß der Abstand zwischen den beiden Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca ist. Er kann nach Zulassung zwischen vier und zwölf Wochen betragen. Je länger der Zeitraum, desto höher die Wirksamkeit, so das saarländische Gesundheitsministerium.

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Hans war auch für sofortige Freigabe

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hatte sich am Donnerstagmittag in einer Mitteilung dafür ausgesprochen, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca für alle Impfwilligen sofort freizugeben. Somit könnten sich auch diejenigen, die derzeit noch nicht aufgrund von Alter, Vorerkrankung oder Beruf berechtigt seien, freiwillig mit dem Vakzin impfen lassen. Die Impfung sei für viele Menschen ein „riesiger Hoffnungsschimmer“.

Astra-Impfstoff in den Schlagzeilen

Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden inzwischen 6,3 Millionen Astrazeneca-Dosen verimpft – von 9,3 Millionen Dosen, die nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums an Länder und Großhändler gingen. Der britisch-schwedische Hersteller war immer wieder in den Schlagzeilen, beim Einsatz in jüngeren Altersgruppen traten vier bis 16 Tage nach der Impfung selten teils tödliche Blutgerinnsel im Gehirn auf. Expert:innen halten den Impfstoff Vaxzevria aber für gleichermaßen geeignet wie die Vakzine anderer Hersteller.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung des saarländischen Gesundheitsministeriums 07.05.2021