Aus alten Kaugummiautomaten werden „Bienenautomaten“ – auch im Saarland

Immer mehr Menschen engagieren sich für Bienen. Daher kommen die gelben Bienenfutterautomaten so gut an, bei denen man Saatgut für Wildblumen bekommt. Ständig werden in Deutschland neue aufgehängt.
So sehen die Automaten aus. Fotos: (Hintergrund) picture alliance/dpa/- | Privat | (Biene) Pixabay
So sehen die Automaten aus. Fotos: (Hintergrund) picture alliance/dpa/- | Privat | (Biene) Pixabay

Aus alten Kaugummiautomaten werden „Bienenautomaten“ mit Blumensamen

Es sind Automaten, die auffallen. Sie sind knallgelb, mit Blümchen und Bienen darauf und spucken für 50 Cent Kapseln mit Blumensamen aus. Die umgebauten alten Kaugummiautomaten heißen „Bienenfutterautomaten“ – und sind bundesweit an immer mehr Standorten zu sehen. Vor wenigen Wochen erst kamen drei neue gelbe Bienenautomaten etwa in Bad Neuenahr-Ahrweiler dazu. „Das ist so ein tolles Projekt“, sagt Biologin Ragna Neumann-Franz von der örtlichen Initiative „Lass es leben“.

In den Kapseln sei regionales Saatgut für Blumen, die den Bienen das Überleben erleichterten. In Bad Neuenahr-Ahrweiler, das heute noch unter den Zerstörungen der Flutkatastrophe vom Juli 2021 leidet, hätten solche Naturschutzprojekte eine ganz besondere Bedeutung, sagt Neumann-Franz. „Mein Anliegen ist: Wenn wir es hier neu machen, dann müssen wir es besser machen – das heißt Hand in Hand mit der Natur.“

Auch viele Automaten im Saarland

Im Saarland habe das Umweltministerium 30 Automaten erworben, weil man die Initiative Bienenretter sehr gut finde, sagt die Sprecherin des Ministeriums. Die Automaten habe man dann interessierten Vereinen und Initiativen im Saarland zur Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit bereitgestellt. Inzwischen hätten eine Reihe von Kommunen, Unternehmen und Vereinen Futterautomaten in Eigenregie besorgt und aufgestellt. „Die Rückmeldungen waren bisher immer sehr positiv.“

„Riesen-Nachfrage“

Bundesweit seien bereits knapp 220 Bienenautomaten aufgehängt, sagt der Initiator des im Herbst 2019 gestarteten Projekts, Sebastian Everding, in Dortmund. „Eigentlich wollte ich nur einen Automaten in Dortmund aufhängen“, erzählt er. „Der hängt immer noch dort und ist immer noch sehr beliebt.“ Anfangs habe er Bestellungen von anderswo abgelehnt. Dann aber nicht mehr. Dass das Projekt mal so Fahrt aufnehmen würde, habe er damals nicht gedacht.

„Ich habe eine Riesen-Nachfrage, der ich kaum Herr werden kann“, sagt er. Mehr als 80 Bestellungen hat er derzeit auf seiner Liste stehen. „Die Leute warten seit Monaten darauf.“ Der Grund: Es sei schwer für ihn, an die alten Kaugummiautomaten zu kommen. „Es gibt einfach immer weniger.“ Und: Die Preise dafür hätten sich in den vergangenen zwei Jahren teils verdoppelt. Wenn jemand alte Kaugummiautomaten besitze, freue er sich, wenn dieser sich bei ihm melde.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur