„Cham Saar“: Die erste syrische Käserei Deutschlands steht in Illingen

Syrischer Käse, der im Saarland hergestellt wird? „Seit Sommer haben wir hier die erste syrische Käserei in Deutschland“, sagt Abdul Saymoa (26). Eigentlich wollte er anfangs nur selbst seinen geliebten Käse aus der Heimat essen. Nun beschäftigt der 26-Jährige bereits drei Angestellte in Vollzeit.
Abdul Saymoa zeigt gemeinsam mit einem Team und Geschäftspartnerin Anna Riehm (r) seinen Käse. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Abdul Saymoa zeigt gemeinsam mit einem Team und Geschäftspartnerin Anna Riehm (r) seinen Käse. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Abdul Saymoa zeigt gemeinsam mit einem Team und Geschäftspartnerin Anna Riehm (r) seinen Käse. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Abdul Saymoa zeigt gemeinsam mit einem Team und Geschäftspartnerin Anna Riehm (r) seinen Käse. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Abdul Saymoa flüchtete 2014 aus Syrien. Von Ägypten aus ging es zunächst auf einem Boot nach Italien. Mit an Bord: Seine Frau, seine Schwägerin sowie deren drei Kinder. „Wir waren 14 Tage auf dem Boot“, so Saymoa. Weiter ging es dann nach Deutschland – beziehungsweise Illingen (Saar), um genau zu sein.

Dort stand der 26-Jährige allerdings vor einem „Käseproblem“. Denn den Käse, wie er ihn aus seiner Heimat kannte, gab es im Saarland nirgendwo zu kaufen. Daher entschied er sich, das traditionelle Produkt für die Familie selbst herzustellen. Mittlerweile ist daraus ein Unternehmen geworden. Und die erste syrische Käserei in Deutschland.

Unter dem Firmennamen „Cham Saar“ werden inzwischen 1.000 Liter Milch am Tag verarbeitet. Das ergibt etwa 200 Kilogramm Käse. Hauptkunden sind arabische oder türkische Geschäfte oder Großhändler in Deutschland, in den Niederlanden und Schweden.

Hilfe bekam Abdul Saymoa ursprünglich von der Familie Riehm (vom Georgshof in Uchtelfangen). Dort kaufte der Syrer von Anfang an seine Milch. Alle paar Tage kam er auf den Hof und holte rund 40 Liter in Milchkannen. Familie Riehm rätselte zunächst: Was macht der Mann bloß mit der ganzen Milch?

Man kam jedoch ins Gespräch und erfuhr so, dass der 26-Jährige schlichtweg jede Menge Käse für sich machte. „Daraus entstand dann die Geschäftsidee“, sagt Anna Riehm. Zusammen mit Saymoa führt sie die Geschäfte der Käserei.

Und wie schmeckt der syrische Saar-Käse nun? Da wäre beispielsweise die Sorte „Chalali“: Weichkäsefäden, die wie Spaghetti aussehen und ein wenig wie Mozzarella schmecken. Nur salziger. Dann gibt es ebenso den Frischkäse „Sourki“. Saymoa selbst bevorzugt allerdings die Weichkäsewürfel „Baladia“, die man gegrillt oder gekocht essen kann.