CO₂-Bilanz falsch berechnet: Saar-Klimaschutzgesetz soll angepasst werden

Die CO₂-Emissionen im Saarland sind deutlich geringer als bislang angenommen. In die Bilanz hatte sich ein Rechenfehler eingeschlichen. Nun soll das Klimaschutzgesetz korrigiert werden.
Die CO₂-Emissionen im Saarland sind geringer als angenommen. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa-Bildfunk
Die CO₂-Emissionen im Saarland sind geringer als angenommen. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa-Bildfunk

CO₂-Bilanz im Saarland falsch berechnet

Weil die Energie- und Kohlenstoffdioxid-Bilanz im Saarland falsch berechnet worden ist, will das Umweltministerium nun die Ziele des Klimaschutzgesetzes überprüfen. „Das saarländische Klimaschutzgesetz und die enthaltenen Reduktionsziele werden im Lichte der neuen, korrigierten Daten überprüft, angepasst und ambitionierter gestaltet„, teilte Umweltministerin Petra Berg (SPD) am Mittwoch mit.

Deutlich weniger Emissionen als angenommen

Am Dienstag hatte das Statistische Landesamt des Saarlands eine korrigierte Energie- und CO₂-Bilanz für 2020 veröffentlicht. „Aufgrund von Fehlern bei den Energieträgern (Steinkohle und Gase) in der Energie- und CO₂-Bilanz aus dem Jahr wurde diese neu berechnet“, hieß es darin. Das Ergebnis: „Im Saarland wird deutlich weniger CO₂ emittiert als bislang angenommen“, teilte das Umweltministerium mit.

Erkenntnis soll Ansporn für weitere Anstrengungen sein

„Die Landesregierung will das gesetzlich vorgeschriebene Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreichen und auch auf dem Weg dahin ambitionierte Zwischenschritte gehen“, sagte Berg weiter. Dass inzwischen weniger CO₂ ausgestoßen werde, als angenommen, dürfe die Anstrengungen nicht schmälern, sondern solle Ansporn sein.

Grüne fordern lückenlose Aufklärung von eklatanter Abweichung

Die saarländischen Grünen forderten eine transparente Aufklärung der Fehlberechnungen. „Während Fehler menschlich sind, stellt sich die Frage, warum eine so große Abweichung nicht früher aufgefallen ist“, teilte die Landesvorsitzende Jeanne Dillschneider mit. „Um den Verdacht eines strategischen Spiels zu beseitigen, muss die Ministerin Berg jetzt transparent und lückenlos aufklären.“