Ex-Tagesthemen-Moderator für Abschaffung des Saarländischen Rundfunks

Die Krise der Öffentlich-Rechtlichen ist nach wie vor Thema - auch für den ehemaligen Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert. Im Interview mit der "Bild" äußerte der bald 80-Jährige Kritik am Saarländischen Rundfunk.
Hier zu sehen: Ulrich Wickert, Journalist und Autor. Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg
Hier zu sehen: Ulrich Wickert, Journalist und Autor. Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der hohe Einschaltquoten hat, steht verstärkt in der Kritik. Auslöser waren Vorwürfe der Vetternwirtschaft und des Filzes beim ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Hinzu kamen unterschiedlich gelagerte Vorwürfe in Funkhäusern beim Norddeutschen Rundfunk (NDR): In einem ersten Prüfbericht wurde ein schwieriges Betriebsklima am Standort Kiel attestiert. Die Lage in den Häusern führte auch dazu, dass die Politik in unterschiedlicher Tonart über mehr Reformen nachdenkt – der Druck auf die Sender steigt.

Wickert: Politik soll „Tabula rasa“ machen

Auch Ulrich Wickert, ehemaliger Tagesthemen-Moderator, äußerte sich jetzt zum Thema. Im Interview mit der „Bild am Sonntag“ anlässlich seines bevorstehenden 80. Geburtstags am 2. Dezember sagte Wickert: „Diese Krise war in dieser Form nicht absehbar“. Seines Erachtens werde noch nicht genügend darüber diskutiert. „Die Politik müsste den Mut haben, Tabula rasa zu machen und meinetwegen Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk abschaffen und eine ganze Reihe von anderen Dingen reduzieren“, wird er zitiert. Zudem kritisierte Wickert, dass das Elbphilharmonie Orchester vom NDR bezahlt werde, „obwohl die Elbphilharmonie der Stadt Hamburg gehört“. „Das versteht doch kein Mensch!“, sagte er der Zeitung.

In der Debatte um eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben sich die Fraktionen im Saar-Landtag laut „SZ“ jedenfalls deutlich positioniert. Alle Parteien sprachen sich für den Erhalt des Saarländischen Rundfunks als eigenständige Sendeanstalt aus.

Verwendete Quellen:
– Bild am Sonntag
– Deutsche Presse-Agentur
– Saarbrücker Zeitung