Ende der Priorisierung: Wer wird dann als nächstes geimpft?
Wie der Humangenetik-Professor an der Uniklinik in Homburg und Mitglied des Deutschen Ethikrates, Wolfram Henn im Interview mit dem SR erklärte, müsse auch das Auslaufen der Impfpriorisierung kontrolliert ablaufen.
Schüler:innen, Eltern und andere sozial Gefährdete zuerst
Nach deren Ende müssten seiner Ansicht nach zunächst die sozial gefährdeten Menschen den Schutz erhalten. Dies seien etwa Schüler:innen eines gewissen Alters, Eltern, Menschen in beengten Wohnsituationen oder Personen, die aus beruflichen Gründen besonders gefährdet sind wie beispielsweise Verkäufer:innen.
Unfaire Vorteile für Bessergestellte verhindern
Wie Henn im Interview weiter erklärt müsse verhindert werden, dass Menschen, die finanziell, technisch oder auf andere Art besser gestellt sind, schneller an einen Termin kommen. Vielmehr müsse man solidarisch auf Schwächere zugehen. Dies könne etwa durch mobile Impfteams umgesetzt werden, die dort impfen, wo der Bedarf hoch ist. Auch Hausärzt:innen könnten eine gerechtere Verteilung mitgestalten.
Impf-Situation wird sich bald umdrehen
Menschen, die erst sehr spät an der Reihe sind, rät das Ethikrat-Mitglied sich vor Augen zu führen, dass die Impfung der anderen am Ende allen nutzt. Zudem werde sich die Situation bald drehen: Statt vielen Interessenten auf wenig Impfstoff, gäbe es dann reichlich Vakzin, während die Menschen zum Impfen motiviert werden müssten.
Betriebsärzt:innen tragen bald zum Fortschritt bei
Wie Henn dem SR abschließend berichtet, sei er zuversichtlich, dass bis Ende des Sommers alle Bürger:innen durchgeimpft sein können. Entscheidend seien dabei neben der Einhaltung der Lieferungen seitens der Hersteller, auch die Betriebsärzt:innen, die bald in Unternehmen die Impfungen aufnehmen sollen.
Verwendete Quellen:
– Interview des Saarländischen Rundfunks