Erfolg für Stahl von der Saar: Dillinger und Saarstahl schreiben wieder schwarze Zahlen

Nach Jahren mit hohen Verlusten haben die Stahl-Unternehmensgruppen Dillinger und Saarstahl 2021 wieder Gewinne erzielt. Das sind die Gründe für das Erreichen des "angestrebten Turnarounds":
Im Bild: die Dillinger Hütte. Foto: picture alliance/dpa | Andreas Arnold
Im Bild: die Dillinger Hütte. Foto: picture alliance/dpa | Andreas Arnold

Dillinger und Saarstahl schreiben wieder schwarze Zahlen

2021 konnten die Stahl-Unternehmensgruppen Dillinger und Saarstahl wieder Gewinne erzielen – nach Jahren mit hohen Verlusten. Man habe den „angestrebten Turnaround“ geschafft, teilten die Unternehmen am heutigen Dienstag (12. April 2022) mit. Gründe dafür seien „eine erhebliche Erholung am Markt“, aber auch die Umsetzung eines 2019 angestoßenen Kostensenkungsprozesses sowie eine strategische Neuausrichtung.

Details zu den Betriebsergebnissen

Der Erfolg werde besonders deutlich beim Betriebsergebnis (Ebit), das Dillinger und Saarstahl um 632 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr steigern konnten, wie Finanzvorstand Markus Lauer mitteilte.

Bei der Dillinger-Gruppe lag das Ebit bei 80,1 Millionen Euro – nach einem Minus von 192,8 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 38,6 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro. Der Saarstahl-Konzern setzte mit fast 2,8 Milliarden Euro rund 65 Prozent mehr um. Das Ebit wuchs auf 187,9 Millionen Euro nach einem Minus von 171,2 Millionen Euro in 2020.

Besonders umsatzstarkes Produkt

Dillinger und Saarstahl profitierten von einer guten Konjunktur und einer gestiegenen Nachfrage aus Automobilindustrie, Energiebranche und Maschinenbau, wie Vorstandsvorsitzender Karl-Ulrich Köhler sagte. Bei Dillinger hätten die superschweren Grobbleche aus dem Offshore-Windbereich geboomt. Man werde weiter in das wachsende Segment Offshore-Wind investieren und die Produktion superschwerer Bleche für diesen Markt ausweiten.

Frage nach Kriegsauswirkungen

Beide Unternehmen seien mit einer guten Nachfrage und hohen Margen ins Jahr 2022 gestartet. Sie gingen auch für das laufende Geschäftsjahr weiter von „einer guten Auslastung“ aus. Der russische Krieg gegen die Ukraine und damit verbundene Folgen könnten die Wirtschaftsentwicklung jedoch ausbremsen, sagte Köhler. Es sei von weiteren signifikanten Preisanstiegen bei Rohstoffbeschaffung und Energiekosten auszugehen.

Hintergrund

Dillinger ist nach eigenen Angaben weltweit führender Hersteller von Grobblechen für den Stahl- und Maschinenbau sowie für Offshore-Windkraft. Saarstahl stellt Draht und Stab für die Automobilindustrie, die Bauindustrie und den Maschinenbau her. Beide Unternehmen gehören zur Stahl-Holding-Saar (SHS). Die saarländische Stahlindustrie bleibe mit rund 13.400 Mitarbeiter:innen der größte Arbeitgeber im Saarland, sagte Personalvorstand Joerg Disteldorf.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur