Fluglärm über dem Saarland nimmt zu

Der militärische Flugbetrieb über dem Saarland hat im zurückliegenden Jahr offenbar zugenommen. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin auf eine Anfrage des saarländischen Bundestagsabgeordneten und Grünen-Landeschef Markus Tressel hervor.
Symbolfoto: Anton Denisov/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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Demnach sind die militärischen Nutzungsstunden dieses Jahres deutlich gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum angestiegen. Im März verzeichnete das Verteidigungsministerium 81 Nutzungsstunden (März 2016: 61) und im April 91 (April 2016: 57).

Allerdings: Im März 2015 waren es noch 109 Nutzungsstunden und im April 2015 noch 96. Im Vergleich zum Jahr 2015 ist die Zahl der Nutzungsstunden der TRA Lauter durch militärische Flugzeuge bis heute also zurückgegangen.

Die Forderung der Grünen nach einer gerechteren Verteilung der Übungsflüge in Deutschland sei damit weiter aktuell, so Grünen-Landeschef Tressel. Innenminister Klaus Bouillon (CDU) habe „mit seinen Bemühungen in den letzten Jahren nichts erreicht“, erklärte der Grünen-Landeschef. „Dass letztes Jahr die Flugzahlen zurückgingen, hat er allein den Amerikanern zu verdanken, die statt über dem Saarland im Nahen Osten unterwegs waren.

Bouillon hatte Anfang Juni erklärt, dass eine gerechtere bundesweite Verteilung der Übungsflüge bereits erreicht worden sei. Der Innenminister sprach in diesem Zusammenhang sowie mit Blick auf eine Reduzierung des militärischen Fluglärms im Saarland von einer „positiven Entwicklung“.

Seit 2004 habe sich das militärische Flugaufkommen über dem Saarland um rund 40 Prozent reduziert. Ähnlich reagierte das Ministerium gestern auf die neuen Zahlen vom zurückliegenden Jahr. Ein Sprecher betonte gegenüber der SZ, dass das militärische Flugaufkommen im Saarland zwar kurzfristig zugenommen, über mehrere Jahre gesehen aber gesunken sei.

Mit Verwendung von SZ-Material (Johannes Schleuning).