Folgen auch für das Saarland? Amazon-Beschäftigte wollen jetzt streiken
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten in sechs Versandzentren des Onlinehändlers Amazon zum Streik aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen sollten in der Frühschicht am heutigen Montag (7. März 2022) beginnen und bis Dienstag stattfinden, so die Gewerkschaft in der Nacht.
Streik bei Amazon-Zentren
Betroffen sind die Standorte in Rheinberg, Werne, Koblenz, Bad Hersfeld (zwei Standorte) und Leipzig. Verdi fordert, dass die Amazon-Mitarbeiter:innen einen Tarifvertrag erhalten und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. Im Saarland könnten die Folgen des Streiks zu spüren sein. Gerade die Versandzentren in Bad Hersfeld und Koblenz sind für den Markt hierzulande nicht unerheblich.
Symbolischer Zeitpunkt für Streik
Insbesondere an Tagen wie diesen, wie dem Equal Pay Day (am 7. März) und dem Internationalen Frauentag (am 8. März), werde überdeutlich, dass Außendarstellung und Wirklichkeit bei Amazon weit auseinanderklafften, so Mechthild Middeke, ver.di-Streikleiterin an den Standorten in Bad Hersfeld. Amazon präsentiere sich gerne als Unternehmen, in dem Diversität und Gleichberechtigung hochgehalten werden. „Tatsächlich jedoch bestimmt der Computer-Algorithmus, was und wie viel von den Beschäftigten geleistet werden muss – Rücksicht auf die Persönlichkeit, die Leistungsfähigkeit oder die Lebensbedingungen der Kolleginnen und Kollegen ist dabei nicht vorgesehen.“
Gewerkschaft: Arbeit bei Amazon belastet
Die Folge seien Arbeitshetze und Leistungsdruck. Das mache krank und treffe besonders solche Beschäftigte, die neben der Arbeit bei Amazon weiteren Belastungen ausgesetzt sind, so Middeke. Das seien besonders oft Frauen, zum Beispiel alleinerziehende Mütter.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung von ver.di, 07.03.2022