Frauenhäuser im Saarland erhalten 1,6 Millionen Euro Förderung

Frauenhäuser und Beratungsstellen für Frauen im Saarland sollen in den nächsten vier Jahren mehr als anderthalb Millionen Euro Förderung vom Bund erhalten. Die ist dringend notwendig, denn die Einrichtungen sind überlastet.
Frauenhäuser im Saarland erhalten 1,6 Millionen Euro Förderung. Die Einrichtungen sind ausgelastet. Symbolfoto: Maja Hitij/dpa-Bildfunk
Frauenhäuser im Saarland erhalten 1,6 Millionen Euro Förderung. Die Einrichtungen sind ausgelastet. Symbolfoto: Maja Hitij/dpa-Bildfunk
Frauenhäuser im Saarland erhalten 1,6 Millionen Euro Förderung. Die Einrichtungen sind ausgelastet. Symbolfoto: Maja Hitij/dpa-Bildfunk
Frauenhäuser im Saarland erhalten 1,6 Millionen Euro Förderung. Die Einrichtungen sind ausgelastet. Symbolfoto: Maja Hitij/dpa-Bildfunk

Der Bund investiert insgesamt 120 Millionen Euro in Frauenhäuser und Beratungsstellen. 1,6 Millionen gehen an das Saarland.

Mit dem Geld soll in den Häusern unter anderem Barrierefreiheit geschaffen werden. Zudem wolle man Unterstützungsangebote bündeln. Das berichtete ein Sprecher der AWO dem „SR“. Um das Angebot der Institutionen auszubauen, sollen außerdem stationäre Plätze und ambulante Beratungsmöglichkeiten eingerichtet werden.

Frauenhäuser im Saarland vollbelegt

Im Saarland gibt es drei Frauenhäuser der AWO in Saarbrücken, Neunkirchen und Saarlouis mit insgesamt 55 Plätzen. Dazu kommt das Elisabeth Zillken Haus mit 16 Plätzen. Die Einrichtungen bieten Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden Schutz, Unterkunft und Unterstützung. Auch ihre Kinder werden aufgenommen.

Im Jahr 2018 waren in den AWO-Häusern insgesamt 196 Frauen und 219 Kinder untergebracht. Sie blieben durchschnittlich für 41 Tage. Etwa die Hälfte davon waren Migrantinnen, vor allem aus Asien und dem EU-Ausland. Im Elisabeth Zillken Haus lebten 74 Frauen und 4 Kinder für durchschnittlich 66 Tage. 10 davon kamen aus dem Ausland. Das geht aus der Antwort des saarländischen Landtages auf eine Anfrage der Linken hervor.

Allerdings konnten 68 Frauen wegen Vollbelegung nicht in den Frauenhäusern aufgenommen werden. Im Elisabeth Zillken Haus waren es 24. Insgesamt 131 Hilfebedürftige mussten weiterverwiesen werden, da etwa kein akuter Fall von häuslicher Gewalt vorlag oder die Frau psychisch oder suchtkrank war. Im Zillken-Haus waren es mehr als 200. In solchen Fällen wurden die Frauen an geeignetere Einrichtungen verwiesen.

Weitere Beratungsstellen im Saarland

Neben den Frauenhäusern gibt es im Saarland ein Notfalltelefon für misshandelte und vergewaltigte Frauen, die Interventionsstelle für Opfer Häuslicher Gewalt, Beratungsstellen für Migrantinnen und andere Einrichtungen, die sich Frauen, Männern und Kindern, die unter häuslicher oder sexualisierter Gewalt leiden, annehmen.

Beratungs- und Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt
Frauennotruf Saarland – Beratung für misshandelte und vergewaltigte Frauen der Notrufgruppe Saarland e.V.
Aldona e.V. – Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsheirat
Beratungsstellen für gewaltbetroffene Migrantinnen
NELE – Beratung gegen sexuelle Ausbeutung von Mädchen
PHOENIX – Beratung gegen sexuelle Ausbeutung von Jungen
SOS – Kinderschutz und Beratung Saar

Verwendete Quellen:
• Antwort des Landtags des Saarlandes auf Anfrage der Linken
• Saarländischer Rundfunk