Für Mensch und Hund gefährlich: Wieder Hasenpest im Saarland nachgewiesen

In Heusweiler-Wahlschied ist ein Kadaver gefunden worden, der positiv auf die Hasenpest getestet worden ist. Die Krankheit kann sich in seltenen Fällen auf Menschen und Hunde übertragen und zu schweren Verläufen führen.

Ein im Heusweiler Ortsteil Wahlschied gefundener toter Hase ist positiv auf Hasenpest getestet worden. Das hat das saarländische Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz am heutigen Mittwoch (9. Juni 2021) mitgeteilt.

Hasenpest kann zu schweren Erkrankungen führen

Die Krankheit, die auch unter dem Namen Tularämie bekannt ist, kann auch vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Sie führt zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Husten oder Kopf- und Gliederschmerzen und kann ohne antibiotische Behandlungen zu schwerwiegenden Erkrankungen bei Menschen führen.

Infektion bei Menschen selten

Laut Ministerium überträgt sich die Hasenpest aber selten vom Tier auf den Menschen. Im Jahr 2019 wurden in ganz Deutschland 72 Erkrankungen mit dem Erreger der Tularämie gemeldet. Um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden, sollten Finder:innen von Hasen-Kadavern in jedem Fall Handschuhe tragen.

Hasen verlieren Scheu

Für Hasen kann die Krankheit tödlich enden. Eine Infektion geht meist nach kürzester Zeit mit Abmagerung, Schwäche und Apathie einher. Hasen verlieren wegen der Entkräftung ihre natürliche Scheu, sodass erkrankte Tiere auch von Hunden beziehungsweise Jäger:innen problemlos gegriffen werden können.

Auch Hunde können sich infizieren

Hunde können in Einzelfällen nach einer Infektion mit der Hasenpest Symptome ähnlich der Staupe entwickeln. Schwere Erkrankungen seien jedoch selten, so das Umweltministerium.

Elf infizierte Tiere seit 2019

Das Saarland führt seit Ende 2019 ein sogenanntes Monitoring bei Feldhasen und Wildkaninchen durch. Seitdem wurden 27 Tiere auf Tularämie untersucht, von denen elf infiziert waren. Die Fundorte waren über das ganze Saarland verteilt.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des saarländischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, 09.06.2021
– eigener Bericht