Gesundheitssystem steht laut Tobias Hans erstmals kurz vor der Überlastung

Das Gesundheitssystem steht laut dem saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans zum ersten Mal in der Corona-Pandemie "ernsthaft kurz vor der Überlastung". Kritik an der bisherigen Strategie der Regierung weist der Länderchef jedoch von sich.
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans fürchtet eine Überlastung des Gesundheitssystems. Foto: BeckerBredel
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans fürchtet eine Überlastung des Gesundheitssystems. Foto: BeckerBredel
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans fürchtet eine Überlastung des Gesundheitssystems. Foto: BeckerBredel
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans fürchtet eine Überlastung des Gesundheitssystems. Foto: BeckerBredel

„Wenn wir verhindern wollen, dass zu viele Menschen sterben, wenn wir verhindern wollen, dass unsere Ärztinnen und Ärzte, unsere Pflegekräfte vor der Entscheidung stehen, wen sie noch behandeln können, dann müssen wir jetzt handeln“, erklärte Tobias Hans (CDU) am Mittwoch (16. Dezember 2020) in einer Regierungserklärung. Die Krankenhäuser hätten die Belastungsgrenzen erreicht. Beim Pflegepersonal gebe es bereits erhebliche Engpässe. 

Shutdown-Lockerungen erst bei Inzidenzwert von 50

Der Shutdown, der seit heute in Kraft ist, sei unumgänglich gewesen. „Wir müssen jetzt auf die Bremse treten“, so Hans. Erst wenn eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 oder weniger erreicht ist, habe man die Pandemie unter Kontrolle. Erst dann könnten die Einschränkungen wieder gelockert werden. Das könnte allerdings eine Weile dauern. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche liegt im Saarland bei über 190. Saarbrücken und Saarlouis haben sogar die 200er Marke überschritten.

Hans weist Kritik an Linie der Regierung von sich

Die Kritik, dass Politiker den harten Lockdown hätten sehr viel früher beschließen müssen, weist Hans jedoch von sich. „Diesen Stimmen entgegne ich: So einfach ist es nun einmal zum Glück nicht in einem Rechtsstaat.“ Die Regierung in Deutschland dürfe und wolle im Unterschied zu einem autoritären Staat nicht präventiv Grundrechte einschränken.

Auch der Vorwurf, dass die Verantwortlichen sich nicht ausreichend auf die zweite Welle vorbereitet hätten, sei laut des Saar-Ministerpräsidenten nicht gerechtfertigt. „Ich kann nur sagen – und da schließe ich meine Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern ausdrücklich ein: Das Gegenteil ist der Fall.“ Man habe im Saarland auf Hochtouren gearbeitet und „wirklich alles gegeben“, um sich für den Winter zu wappnen. 

Langfristige Maßnahmen seien nicht möglich

Nicht richtig sei zudem die Behauptung, „wir hätten keine längerfristige Strategie und würden immer nur auf Sicht fahren“. Niemand könne bereits jetzt vorhersagen, wie sich die Pandemie entwickelt. „Von daher können wir auch nicht jetzt Maßnahmen ergreifen, die – was auch kommen mag – über Monate in Stein gemeißelt sind.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur