Großrazzia: Zoll kontrolliert Baustelle am Saarbrücker Hauptbahnhof

Die Großbaustelle der IKK Krankenkasse am Quartier Eurobahnhof in Saarbrücken ist Ziel von Zollbeamten geworden. Ziel: das Aufspüren von Schwarzarbeitern sowie anderen Verstößen am Bau.
Am Quartier Eurobahnhof in Saarbrücken waren am Dienstag Zollbeamte im Einsatz. Foto: BeckerBredel.
Am Quartier Eurobahnhof in Saarbrücken waren am Dienstag Zollbeamte im Einsatz. Foto: BeckerBredel.
Am Quartier Eurobahnhof in Saarbrücken waren am Dienstag Zollbeamte im Einsatz. Foto: BeckerBredel.
Am Quartier Eurobahnhof in Saarbrücken waren am Dienstag Zollbeamte im Einsatz. Foto: BeckerBredel.

Zollbeamte haben am Dienstag (28. Mai) die Großbaustelle der IKK Krankenkasse am Quartier Eurobahnhof in Saarbrücken kontrolliert. Die Fahnder waren auf der Suche nach Schwarzarbeitern und anderen Verstößen am Bau. Die Krankenkasse baut dort auf knapp 27.700 Quadratmetern Gesamtfläche ein neues Verwaltungsgebäude. Kostenpunkt für den Bau, der 2016 begann: rund 60 Millionen Euro.

Bei den überraschenden Kontrollen wollten die Ermittler unter anderem Scheinselbstständigkeit und Lohndumping aufdecken. Auch Steuerhinterziehung und Sozialbetrug lag im Fokus der Beamten. In einem Autokorso rückten am Vormittag 75 Ermittler an und blockierten alle Zugänge des Saarbrücker Hauptbahnhofes. Alle tätigen Arbeiter auf dem weitläufigen Gelände wurde zu ihrem Beschäftigungsverhältnis befragt. 

Das Gelände mit dem Rohbau wurde um 10 Uhr in Windeseile abgeriegelt und von außen gesichert, damit sich niemand vor der Kontrolle drücken konnte. „Es gab keinen akuten Anlass, um hier zu kontrollieren“, sagte die Pressesprecherin des Saarbrücker Hauptzollamtes, Diana Becker, nach Abschluss der Überprüfung. Solche Aktionen seien an der Tagesordnung. Bereits zuvor seien Schwarzarbeitskontrolleure vor Ort gewesen. Aus gutem Grund: „Es sind nicht immer dieselben Mitarbeiter auf der Baustelle. Je nach Gewerk wechseln sie.“ Um möglichst viele anzutreffen, finden regelmäßig Besuche des Zolls statt. 

Die Ermittler zogen gegen 14:00 Uhr wieder ab. Die erfassten Daten sollen in den kommenden Wochen ausgewertet werden. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, seien 35 Mitarbeiter von 15 Firmen inspiziert worden. Einige haben angegeben, selbstständig zu sein. Diese Angaben werden nun überprüft. Außerdem soll herausgefunden werden, ob die dort angetroffenen Ausländer eine Genehmigung haben, um in Saarbrücken zu arbeiten. In vier bis sechs Wochen sollen die Ergebnisse laut Becker vorliegen. 

Bei der großangelegten Aktion waren Beamte der Abteilung Finanzkontrole Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Saarbrücken, sowie Kollegen der Außenstellen Kaiserslautern und Landau beteiligt. Auch das Ausländeramt und die saarländische Polizei wirkten mit.

 An anderer Stelle waren im Saarland wiederholt Fälle von Schwarzarbeit im großen Stil aufgefallen. Die Industrie-Gewerkschaft Bau, Agrar, Umwelt (IG BAU) meldete am Montag, dass nach Baustellenkontrollen 722 Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung sowie geprellter Sozialabgaben eingeleitet wurden. Dabei sei ein Schaden von 6,3 Millionen Euro entstanden. Diese Summe ergebe sich aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf Anfrage der Grünen im Bundestag.

Verwendete Quellen:
• Presseagentur BeckerBredel
• Saarbrücker Zeitung
• eigene Recherche