IHK-Umfrage im Saarland: 27 Prozent der Beschäftigten arbeiten bereits im Homeoffice

Auf Initiative der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger fand im Saarland am gestrigen Mittwoch (20. Januar 2021) ein "Homeoffice-Gipfel" statt. Anlass war die neue bundesweite Corona-Regel, die Unternehmen in die Pflicht nimmt, Homeoffice anzubieten, wo immer es möglich ist. Die IHK hat dazu den Status Quo im Saarland in einer Blitzumfrage erhoben.

Es gebe noch Spielräume bei der Ausweitung von Homeoffice im Saarland, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé im Anschluss an den Gipfel. Mehr Heimarbeit sei wünschenswert, es gebe jedoch auch Grenzen.

Nicht für alle Beschäftigten ist Homeoffice geeignet

So seien viele Tätigkeiten nicht fürs Homeoffice geeignet, in anderen Fällen biete das häusliche Umfeld nicht den notwendigen Gegebenheiten für eine Umsetzung. Neben etwa beschränktem Wohnraum mache so oftmals die technische Ausstattung die Arbeit von zu Hause schwierig bis unmöglich. Auch Datenschutz und IT-Sicherheit seien dabei eine große Herausforderung.

97 Prozent der Saar-Betriebe bieten Möglichkeit bereits an

Die saarländische Wirtschaft habe sich in der Pandemie verantwortungsbewusst verhalten und schnell reagiert. „Sie haben umfangreiche Hygienekonzepte umgesetzt, in die digitale Infrastruktur investiert und nicht zuletzt flexibles und mobiles Arbeiten ausgeweitet, damit in den Betrieben möglichst wenig Personen zusammentreffen“, so Thomé.

Dies belege auch eine „Blitz-Umfrage“ der IHK unter 94 Unternehmen mit rund 45.000 Beschäftigten. Demnach gaben 97 Prozent der Betriebe an, dass sie bereits Homeoffice ermöglichen. 92 Prozent wollen die Möglichkeit auch nach der Pandemie anbieten. Zwei Drittel davon jedoch in geringerem Umfang.

27 Prozent im Homeoffice: Große Unterschiede in Branchen

Allerdings machen im Schnitt nur 27 Prozent der Mitarbeiter:innen von der Homeoffice-Möglichkeit Gebrauch. Dabei gibt es auch branchenspezifisch große Unterschiede.

In der Industrie wird laut den Umfrageergebnissen rund 26 Prozent der Beschäftigten Homeoffice ermöglicht. Das Baugewerbe liegt mit 23 Prozent knapp dahinter. In der Logistik sind es jedoch nur 10 Prozent. Bei Dienstleister:innen liegt der Anteil dagegen bei 37 Prozent. Wegen des Lockdowns sind für Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie kaum valide Zahlen verfügbar.

Nur wenig Heimarbeit bei Geschäftsführung und Sekretariat

Auch in den einzelnen Unternehmensbereichen gehen die Quoten weit auseinander (Mehrfachnennungen möglich):

Großteil der Unternehmen sieht keinen Leistungsabfall

Die IHK hatte die Betriebe auch auf die Auswirkungen von Homeoffice befragt. Dabei gaben 73 Prozent der Unternehmen an, dass sie keinen Unterschied in der Leistung der Beschäftigten feststellen können. 16 Prozent sehen eine Verschlechterung im Vergleich zur Arbeit vor Ort, 11 Prozent schätzen die Performance sogar besser ein.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der IHK