Immer mehr Fälle von Krätze im Saarland

Im Saarland werden immer mehr Fälle von Krätze vermeldet. Die Hautkrankheit verbreitet sich vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen. Ein Grund für das verstärkte Auftreten könnten Migrationsbewegungen sein.
Die ansteckende Hautkrankheit Krätze verbreitet sich seit einigen Jahren zunehmend im Saarland. Symbolfoto: Henning Kaiser/dpa-Bildfunk
Die ansteckende Hautkrankheit Krätze verbreitet sich seit einigen Jahren zunehmend im Saarland. Symbolfoto: Henning Kaiser/dpa-Bildfunk
Die ansteckende Hautkrankheit Krätze verbreitet sich seit einigen Jahren zunehmend im Saarland. Symbolfoto: Henning Kaiser/dpa-Bildfunk
Die ansteckende Hautkrankheit Krätze verbreitet sich seit einigen Jahren zunehmend im Saarland. Symbolfoto: Henning Kaiser/dpa-Bildfunk

Allein im Regionalverband Saarbrücken hat sich die Zahl der Krätze-Infektionen innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Waren es 2017 noch 41 gemeldete Fälle, lag die Zahl 2018 bei 96.

Bereits von 2016 auf 2017 waren die Krätze-Meldungen in die Höhe gestiegen. Und eine Besserung ist nicht in Aussicht. Im Januar dieses Jahres wurden bereits 20 Fälle bestätigt. Das berichtet der „SR“. Vor allem Gemeinschaftseinrichtungen im Saarland sind betroffen. Und auch nur solche Einrichtungen – wie Schulen, Kindergärten oder Pflegeheime sind bei einem Auftreten der Krankheit meldepflichtig. Da also einzelne Erkrankungen nicht an das Gesundheitsamt gemeldet werden, liegt die Dunkelziffer wahrscheinlich weitaus höher.

Ist Migration ein Grund für die Verbreitung?

Verursacht wird die Krätze oder Scabies durch Milben, die unter der Haut ihre Eier legen, was zu starkem Juckreiz führt. Übertragen werden die Milben durch direkten Hautkontakt.

Darum glauben Experten, dass das verstärkte Auftreten der Krankheit mit Migrations- und Fluchtbewegungen zu tun hat. Das Robert Koch Institut bestätigt, dass es hier häufiger zu Ausbrüchen kommt: „Einer­seits stammen insbesondere Asyl­suchende häufig aus Ländern, in denen die Prävalenz der Skabies hoch ist, andererseits erhöhen die Verhältnisse während der Flucht das Risiko, dass Krätze­milben von einer Person auf andere Personen übertragen werden. Drittens handelt es sich bei diesen Personen häufig um Kinder und Jugendliche und damit eine besonders vulne­rable Bevölkerungs­gruppe.

Durch das enge Zusammenleben in Gemeinschaftsunterkünften unter wenig hygienischen Bedingungen wird das Verbreiten der Milbe begünstigt. Aber auch gute Körperhygiene kann eine Infektion laut „SR“ nicht ausschließen.

Krätze: Ansteckung, Symptome und Heilung

Krätze galt lange Zeit als nahezu ausgerottet, allerdings gab es in besonders gefährdeten Personengruppen – wie zum Beispiel bei Obdachlosen – zu allen Zeiten Fälle der Krankheit.

Laut Robert Koch Institut ist für eine Ansteckung mit Scabies ein längerer Hautkontakt von fünf bis zehn Minuten notwendig. Händeschütteln oder Umarmungen sind jedoch nicht weiter riskant. Engere Kontakte wie gemeinsames Schlafen in einem Bett sollten bei einer Erkrankung allerdings vermieden werden.

Symptome treten erst nach zwei bis fünf Wochen auf, wenn das Immunsystem auf die abgelegten Eier und Ausscheidungen der Milben reagiert. Es kommt zu einem Brennen und Jucken der Haut, gepaart mit stecknadelgroßen Bläschen, Knötchen oder Pusteln.

Krätze ist allerdings eine vergleichsweise gut behandelbare Krankheit. Mit Salben und anderen Milben-Mitteln ist Scabies für gewöhnlich innerhalb von zwei Wochen überstanden.

Verwendete Quellen:
• Saarländischer Rundfunk
Ratgeber des Robert Koch Instituts