In NS-Zeit zwangsverkauft: Saarlandmuseum gibt Gemälde zurück

Ein während der NS-Zeit zwangsverkauftes Gemälde von Max Slevogt (1868-1932) hat die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz an die Erben der früheren Eigentümer zurückgegeben.
Das Saarlandmuseum gibt ein Gemälde des Künstlers Max Slevogt an seine Erben zurück. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Das Saarlandmuseum gibt ein Gemälde des Künstlers Max Slevogt an seine Erben zurück. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Das Saarlandmuseum gibt ein Gemälde des Künstlers Max Slevogt an seine Erben zurück. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Das Saarlandmuseum gibt ein Gemälde des Künstlers Max Slevogt an seine Erben zurück. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Das Werk „Ananas“ aus dem Jahr 1902 sei 1982 mit einer renommierten Privatsammlung in die Moderne Galerie des Saarlandmuseums gelangt, teilte die Stiftung in Saarbrücken mit.

Nachforschungen

Im Zuge von Forschungen über die Herkunft des Gemäldebestandes sei man auf „die belastete Geschichte“ des Slevogt-Werkes gestoßen.

Ursprünglich hatte das Gemälde dem jüdischen Ehepaar Fritz und Alice Hermann in Berlin-Dahlem gehört. 1936 habe sich das vom NS-Regime verfolgte Paar gezwungen gesehen, Kunstwerke ihrer Sammlung zu verkaufen, um die Emigration ihrer Familie aus Deutschland finanzieren zu können. Im Rahmen einer Auktion wurden nach Angaben der Stiftung damals auch weitere Kunstwerke der Sammlung verkauft, deren Verbleib bis heute nicht geklärt sei.

Gemälde zurückgegeben

Bei dem Werk „Ananas“ sei die Stiftung aktiv auf die Erben der heute in den USA lebenden Familie Herman zugegangen, „um gemeinsam mit ihnen eine faire und gerechte Lösung zu erarbeiten“. Slevogts Gemälde wurde an die Erbengemeinschaft Herman zurückgegeben. Es werde aber als Dauerleihgabe noch bis August 2023 weiter in der Modernen Galerie zu sehen sein, hieß es.

Dort sei es Teil der permanenten Präsentation „Bilder / Schicksale“, in der die Ergebnisse der Provenienzforschung am Saarlandmuseum transparent gemacht werden. Das Saarlandmuseum erforscht seit 2015 systematisch die Herkunft der Gemälde der Modernen Galerie. Dabei wird sie unterstützt vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur