Kommt der Preis-Schock für Mieter? Sorge um hohe Nachzahlungen bei Nebenkosten im Saarland

Im Saarland könnten Mieter:innen hohe Nachzahlungen ihrer Mietnebenkosten bevorstehen. Zumindest warnen einem Bericht zufolge Verbände davor. Reicht etwa das Geld aus dem Entlastungspaket auch nicht aus?
Kommt der Preis-Schock für Mieter? Symbolfotos: (links) dpa/picture alliance/Fernando Gutierrez-Juarez | (rechts) dpa/picture alliance/Karl-Josef Hildenbrand
Kommt der Preis-Schock für Mieter? Symbolfotos: (links) dpa/picture alliance/Fernando Gutierrez-Juarez | (rechts) dpa/picture alliance/Karl-Josef Hildenbrand

Sorge um Nachzahlungen bei Mietnebenkosten im Saarland

Auf Mieter:innen im Saarland könnten hohe Nachzahlungen für Mietnebenkosten zukommen. Wie die „SZ“ berichtet, warnen saarländische Mieter- und Vermieterverbände zumindest vor solch einer Situation.

Der Zeitung zufolge sagte etwa Birgitt Strub vom Arbeitskreis Verbraucherinsolvenz Saarland (Schuldnerberatung der Arbeiterwohlfahrt): Man befürchte aufgrund von Nachzahlungen „sehr viel Arbeit“ bei der Schuldnerberatung.

Kai Werner, der Vorsitzende des Landesverbandes des Deutschen Mieterbundes, schilderte gegenüber der „SZ“: Die erwarteten Nachzahlungen würden insbesondere bei Haushalten mit geringem Einkommen „sehr, sehr ins Gewicht fallen“.

Reicht Geld aus Entlastungspaket auch nicht aus?

Ende April hatte das Bundeskabinett aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise ein milliardenschweres Entlastungspaket für die Bürger:innen auf den Weg gebracht. Seit Beginn dieser Woche gibt es in diesem Zusammenhang etwa das günstige Neun-Euro-Ticket für den ÖPNV. Einkommensteuerpflichtige Erwerbstätige sollen zum Ausgleich der hohen Energiekosten eine Pauschale von einmalig 300 Euro brutto bekommen. Wer Sozialleistungen bezieht, soll zudem zusätzlich zum bereits zuvor beschlossenen 100-Euro-Zuschuss eine weitere Einmalzahlung von 100 Euro bekommen. Umstritten ist allerdings, ob die Hilfen die Preise auch nur annähernd abfedern können.

Zweifel hat auch Schuldnerberaterin Strub, berichtet die „SZ“. Für Menschen, die Grundsicherung, ALG II oder Wohngeld erhalten, reichen ihrer Auffassung nach die 200 Euro nicht aus, um die Preisanstiege auszugleichen.

Zuvor hatte auch Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Kritik geübt. Die Zahlungen würden „armen Familien nicht über den Monat“ helfen, teilte sie mit und verwies auf Mehrbelastungen durch die Pandemie und die aktuellen Preissteigerungen.

Generell rät der Deutsche Mieterbund (DMB) dazu, schon jetzt etwas Geld anzusparen, um im kommenden Jahr die Mehrkosten begleichen zu können. Die Alternative: in diesem Jahr freiwillig eine höhere Vorauszahlung mit dem Vermieter beziehungsweise der Vermieterin vereinbaren.

Kündigungen möglich?

Kann es aufgrund von ausbleibender Nebenkostenzahlung auch zu Kündigungen kommen? Die „SZ“ hat bei den Expert:innen nachgefragt. Die Antworten dazu gibt es auf saarbruecker-zeitung.de zum Nachlesen. Hinweis: Der Beitrag gehört zum „SZ+“-Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst ihr euch ggf. registrieren oder eine Bezahloption wählen.

Verwendete Quellen:
– Saarbrücker Zeitung
– eigener Bericht
– Deutsche Presse-Agentur