Aus für Rettermarkt Rettich in Saarlouis nach 6 Monaten – Dauerbaustelle hat „Genick gebrochen“

Nach nur wenigen Monaten Betrieb muss der Saarlouiser Standort des Rettermarkt Rettich schließen. Dafür unter anderem verantwortlich: eine Dauerbaustelle.
Fabienne Ebertz (ganz rechts) und ihre Mitarbeiterin Lena Brauer begrüßten im Dezember 2021 Peter Demmer und Thomas Jacob in ihrem Rettermarkt in Saarlouis. Fotos: Petra Molitor
Fabienne Ebertz (ganz rechts) und ihre Mitarbeiterin Lena Brauer begrüßten im Dezember 2021 Peter Demmer und Thomas Jacob in ihrem Rettermarkt in Saarlouis. Fotos: Petra Molitor

Jedes Jahr werden in Deutschland Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Sie entsprechen etwa nicht den Anforderungen, sind zu klein beziehungsweise zu krumm. Oder aber die Mindesthaltbarkeitsdaten sind knapp. Auch wenn die Ware in Ordnung ist, landet sie oftmals im Müll. Gegen diese Verschwendung kämpft Fabienne Ebertz an, auch mit dem Rettermarkt Rettich. Im August 2020 ist der erste Standort in Saarbrücken an den Start gegangen. Im Dezember 2021 folgte eine Filiale in Saarlouis. Allerdings muss diese schon nach sechs Monaten schließen, berichtet die „SZ“.

Aus für Rettermarkt Rettich in Saarlouis nach sechs Monaten

Gegenüber der Zeitung bestätigte Inhaberin Fabienne Ebertz: „Wir schließen den Laden“. Das Ganze sei schon seit Wochen beschlossene Sache. „Unser Konzept kam gut an“, sagte sie der „SZ“. Demnach habe es positive Resonanz von Kund:innen gegeben. Zu den Gründen schilderte die Inhaberin: „Spürbar gewesen“ seien etwa gestiegene Spritpreise, um Waren beim Hersteller abzuholen, sowie geringere Ausgaben von Kund:innen infolge der Inflation.

Das „Genick gebrochen“ hätte dem Saarlouiser Standort allerdings eine Dauerbaustelle direkt vor der Tür. Infolge dieser seien sowohl die regelmäßige Kundschaft vertrieben worden als auch die Laufkundschaft ausgeblieben. Hohe Mieten in der Innenstadt hätten einen Umzug unmöglich gemacht, so Ebertz gegenüber der Zeitung. Man musste „die Reißleine ziehen“, wird die Inhaberin zitiert. Jetzt wolle man sich auf die Filiale in Saarbrücken konzentrieren.

Weitere Details zur Schließung gibt es auf saarbruecker-zeitung.de zum Nachlesen. (Hinweis: Der Beitrag gehört zum „SZ+“-Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst ihr euch ggf. registrieren oder eine Bezahloption wählen.)

Hintergrund

Wir retten Lebensmittel von Landwirten, die nach der Ernte aussortiert und nicht an den Einzelhandel verkauft wurden“, heißt es unter anderem auf der Webseite des Rettermarkts. Darüber hinaus sind vor Ort Waren erhältlich, deren Mindesthaltbarkeitsdatum nahezu abgelaufen oder bereits abgelaufen ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Lebensmittel nicht mehr zum Verzehr geeignet sind. Der Rettermarkt Rettich positioniert sich klar gegen Lebensmittelverschwendung – und setzt sich nach eigener Angabe für eine bessere regionale Ressourcennutzung ein.

Verwendete Quellen:
– Saarbrücker Zeitung
– eigene Berichte