Entscheidung über Zukunft von Ford Saarlouis wohl nächste Woche – es geht um Tausende Jobs

Saar-Wirtschaftsminister Jürgen Barke rechnet bald mit einer Aussage des US-Autobauers Ford zur Zukunft des Produktionsstandortes in Saarlouis. Sollte sich herausstellen, dass sich das Unternehmen für Investitionen in Valencia/Spanien entscheide, sei das "der endgültige Beweis, dass der ganze Prozess nur eine Farce war". Was zu den Verhandlungen bisher bekannt ist:
Wie geht es weiter mit Ford in Saarlouis? Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Wie geht es weiter mit Ford in Saarlouis? Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Berg

Saarland rechnet nächste Woche mit Ford-Entscheidung

Der „SZ“ sagte Saar-Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD): „Meiner Kenntnis könnte Ford die Entscheidung womöglich am 22. oder 23. Juni bekanntgeben“. Im Fokus steht die Frage, ob das Werk in Saarlouis erhalten bleibt – und im Saarland über 2025 hinaus produziert wird. Mit 4.600 Beschäftigten gilt Ford als einer der größten Arbeitgeber an der Saar. Bei der Produktion eines künftigen Elektroautos befindet sich Saarlouis in Konkurrenz mit Ford im spanischen Valencia.

In dieser Woche kommt laut Barke ein von Ford-Europa-Chef Stuart Rowley benanntes Führungsteam an die Saar, um mit der Landesregierung über eine mögliche künftige Produktionsperspektive in Saarlouis zu verhandeln. Insgesamt seien vier Termine vorgesehen, sagte der Minister der Zeitung. Eine Entscheidung zwischen Saarlouis und Valencia sei noch nicht gefallen.

Besuch von Rehlinger und Barke

Mitte Mai waren die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und Barke zur Konzernzentrale nach Dearborn (Detroit) gereist, um für eine Zukunftsperspektive des Ford-Standortes in Saarlouis zu werben. Barke zeigte sich überzeugt, dass spätestens seit dem Besuch vor Ort im Ford-Management „ein Umdenken“ eingesetzt habe.

„Ich glaube, auch das Spitzenmanagement hat inzwischen erkannt, dass die Vorteile, Saarlouis zu erhalten, überwiegen“, sagte Barke demnach. Zu Inhalten dürfe er nicht viel sagen. Nur: „Wir haben in engster Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt, mit der Bundesagentur für Arbeit und den einzelnen Ressorts der Landesregierung ein dickes Paket geschnürt, in dem alles drin ist, was rechtlich möglich ist.“

Saarlouis habe „die Nase deutlich vorne“

Das gehe zudem bis an die „Grenzen des wirtschaftlich Leistbaren und politisch Vertretbaren. Nach unserer Auffassung hat in diesem Prozess der beiden Standorte Saarlouis die Nase deutlich vorne“. Sollte sich herausstellen, dass sich Ford dennoch für Investitionen in Valencia entscheide, sei das „der endgültige Beweis, dass der ganze Prozess nur eine Farce war, um eine getroffene Entscheidung zu rechtfertigen“, sagte der Minister.

Bei den Terminen von Ford im Saarland wolle Barke darüber reden, „dass wir eine echte Produktionsperspektive“ an den Standort bekommen. „Mir reicht dabei auch die Produktion eines neuen Autos allein nicht aus.“ Gemeinsam mit Ford könne man auch im Umfeld des Unternehmens noch deutlich mehr Arbeitsplätze schaffen. Er könne sich da „eine Größenordnung von 4.000 bis 5.000 vorstellen“, sagte Barke.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte