Nach Schändung an Mahnmal: Siersburg setzt Zeichen gegen Antisemitismus

Nachdem Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch (29. Januar 2020) ein Mahnmal in Siersburg geschändet hatten, fand am gestrigen Donnerstag eine Mahnwache an der jüdischen Gedenkstätte statt.
An der Gedenkstätte in Siersburg nahmen etwa 200 Menschen an einer Mahnwache teil. Symbolfoto: Oliver Killig/dpa-Bildfunk
An der Gedenkstätte in Siersburg nahmen etwa 200 Menschen an einer Mahnwache teil. Symbolfoto: Oliver Killig/dpa-Bildfunk
An der Gedenkstätte in Siersburg nahmen etwa 200 Menschen an einer Mahnwache teil. Symbolfoto: Oliver Killig/dpa-Bildfunk
An der Gedenkstätte in Siersburg nahmen etwa 200 Menschen an einer Mahnwache teil. Symbolfoto: Oliver Killig/dpa-Bildfunk

Rund 200 Menschen versammelten sich am Abend an dem Mahnmal bei der Martinskirche in Rehlingen-Siersburg, um ihre Anteilnahme zu zeigen und ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Kurz nach dem Gedenktag an die Opfer des Holocaust hatten unbekannte Täter vier von sechs jungen Eichen, die um das Mahnmal stehen, abgebrochen oder gar abgesägt. Aus dem Davidstern in der Mitte wurde die Rose ausgerissen.

2.000 Euro Belohnung für die Ergreifung der Täter

Während der Sachschaden überschaubar ist, hat der symbolische Gehalt des Vorfalls die Gemeinde dazu veranlasst, eine Belohnung von 2.000 Euro für die Ergreifung der Täter auszusetzen. Der Staatsschutz ermittelt wegen einer möglicherweise politisch motivierten Straftat.

Siersburg will die Erinnerungskultur weiter stärken

Das Mahnmal soll an sechs jüdische Siersburger erinnern, die 1940 in das französische Internierungslager in Gurs verschleppt worden waren. Die Siersburger stellen sich seit Jahren gegen das Vergessen. Nach der Mahnwache verfasste der Gemeinderat daher die Erklärung „Gemeinsam für eine starke Erinnerungskultur in Rehlingen-Siersburg“.

Verwendete Quellen:
– eigener Bericht
– Saarländischer Rundfunk
– Gemeinde Rehlingen-Siersburg