Lauterbach: Auch harter Lockdown nicht ausgeschlossen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht zwar hinter den Beschlüssen des Bund-Länder-Gipfels am Dienstag (21. Dezember 2021). Dennoch schließt er auch härtere Schritte nicht aus. Auch ein harter Lockdown sei denkbar.
Die Regierung schließe zur Bekämpfung von Omikron laut Karl Lauterbach (SPD) nichts aus - auch eine Diskussion über einen harten Lockdown nicht. Symbolfoto: Moritz Frankenberg/dpa-Bildfunk
Die Regierung schließe zur Bekämpfung von Omikron laut Karl Lauterbach (SPD) nichts aus - auch eine Diskussion über einen harten Lockdown nicht. Symbolfoto: Moritz Frankenberg/dpa-Bildfunk

„Das, was wir heute beschlossen haben, das erzielt Wirkung“, versicherte Lauterbach am Dienstagabend in einem ARD-Interview. „Aber wir schließen nichts aus. Also wenn tatsächlich die Fallzahlen sich so entwickeln würden, dass auch ein harter Lockdown diskutiert werden muss, dann gibt es da keine roten Linien. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir da nicht.“

Weitere Corona-Beschränkungen nach Weihnachten

Bund und Länder haben angesichts der Omikron-Variante weitere Beschränkungen beschlossen. Diese treten erst nach Weihnachten ab dem 28. Dezember in Kraft und sehen unter anderem eine Begrenzung von privaten Treffen auf zehn Personen vor. Die Bund-Länder-Beschlüsse im Überblick: Das gilt ab 28. Dezember 2021.

RKI forderte deutlich härtere Maßnahmen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte im Vorfeld zum Corona-Gipfel viel härtere Maßnahmen gefordert: RKI plädiert für „maximale Kontaktbeschränkungen“ ab sofort. Wie die Regierung mehrfach betonte, richtete man sich bei den Beschlüssen allerdings auf die Empfehlungen des neuen Corona-Expertenrates. In den Beratungen stieß das Vorgehen des RKI zudem auf Kritik. So erklärte Lauterbach laut DPA in der Schalte, dass es zwar keine wissenschaftliche Zensur gebe, die Veröffentlichung jedoch „nicht abgestimmt“ gewesen sei. So etwas dürfe nicht passieren.

Lauterbach: „Gibt auch Forderungen, die wir nicht sofort umsetzen“

Lauterbach äußerte sich am Abend in der ARD dann milder. „Ich lege viel Wert auf die wissenschaftliche Beratung auch durch das RKI, wir arbeiten Hand in Hand. Aber im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit des RKI kann es auch schon mal eine Forderung geben, die wir nicht sofort umsetzen„, so der Gesundheitspolitiker. Am heutigen Mittwoch will Lauterbach mit RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin erneut über die Corona-Lage in Deutschland informieren.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur
– Eigene Artikel