Lauterbach kündigt schnelles Hilfspaket für Krankenhäuser an

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den finanziell in Schieflage geratenen Krankenhäusern in Deutschland ein schnelles Hilfspaket angekündigt. Demnach solle es in den kommenden Wochen konkrete Vorschläge geben, wie man die Liquiditätsprobleme der Kliniken lösen kann:
Karl Lauterbach (SPD) will den Krankenhäusern in Deutschland schnelle finanzielle Hilfe zukommen lassen. Archivfoto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Karl Lauterbach (SPD) will den Krankenhäusern in Deutschland schnelle finanzielle Hilfe zukommen lassen. Archivfoto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Gesundheitsminister Lauterbach will Hilfspaket für Krankenhäuser auf den Weg bringen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat ein Hilfspaket für die Kliniken wegen stark gestiegener Betriebskosten angekündigt. „In dieser Energie- und Inflationskrise lassen wir unsere Krankenhäuser nicht im Stich und werden sie über den Herbst und über den Winter bringen“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag (8. September 2022) in der Haushaltsdebatte im Bundestag. Dafür sollten in den nächsten Wochen konkrete Vorschläge vorgelegt und mit den Ländern beschlossen werden. Es gehe um kurzfristige Lösungen, damit Kliniken jetzt nicht in unüberbrückbare Schwierigkeiten durch Liquiditätsprobleme kommen.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte zuletzt dringend einen sofortigen Inflationsausgleich gefordert, da Kliniken deutlich gestiegene Energiekosten nicht weitergeben könnten. Auch die Krankenhäuser im Saarland hatten Alarm geschlagen und vor drohenden Insolvenzen gewarnt: „Saar-Krankenhäuser schlagen Alarm: Finanzsituation äußerst angespannt – Insolvenzen drohen“.

Pflegekräfte sollen entlastet werden

Lauterbach hob als weitere politische Schwerpunkte auch Neuregelungen zur Entlastung von Pflegekräften hervor. Zudem sollen Kinderkliniken aus dem Finanzierungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle herausgenommen werden. So könnten sie anfallende Kosten abrechnen. Es könne nicht länger akzeptiert werden, dass ökonomische Aspekte Einfluss auf Therapieentscheidungen hätten, sagte Lauterbach.

Trotz geplantem Hilfspaket wird der Gesundheitsetat drastisch heruntergefahren

Der Gesundheitsetat soll im Jahr 2023 allerdings nur noch 22 Milliarden Euro umfassen und damit deutlich weniger als aktuell mit 64 Milliarden Euro. „Das ist damit zu erklären, dass wir davon ausgehen, dass die Pandemie im nächsten Jahr uns nicht mehr vor teure und unlösbare Probleme stellen wird“, erläuterte Lauterbach. Ob die Finanzierungslücke der Krankenhäuser im Zuge der aktuellen Energiekrise damit aber zu schließen sein wird, wird das kommende Jahr zeigen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur