Mehr als 1.000 Meldungen: Asiatische Hornisse wird zum ernsthaften Problem im Saarland

Die asiatische Hornisse wird im Saarland zunehmend zu einem ernsthaften Problem. Wie das saarländische Umweltministerium SOL.DE verrät, sind im laufenden Jahr bereits über 1.000 Meldungen von Bürger:innen eingegangen. Die Spezialist:innen für die Entfernung der Nester seien pausenlos im Einsatz:
Im Saarland wird die Asiatische Hornisse immer mehr zu einem Problem. Symbolfoto links: Leser; Symbolfoto rechts: Axel Heimken/dpa-Bildfunk
Im Saarland wird die Asiatische Hornisse immer mehr zu einem Problem. Symbolfoto links: Leser; Symbolfoto rechts: Axel Heimken/dpa-Bildfunk

Die Asiatische Hornisse wird im Saarland zu einem immer ernstzunehmenderen Problem. Seit ihrem ersten Nachweis in der Region am 1. September 2020 in Wadern-Noswendel, hat sich das invasive Insekt immer weiter ausgebreitet. Bereits im Frühjahr wurde die Bevölkerung im Saarland dazu aufgerufen, bei der Eindämmung der Asiatischen Hornisse zu helfen: „Gefahr durch Asiatische Hornisse : Saar-Bevölkerung soll bei Eindämmung helfen“. Im Juli sprach das saarländische Umweltministerium davon, dass unsere Region gegenüber anderen Bundesländern besonders stark betroffen sei: „Asiatische Hornisse breitet sich stark im Saarland aus“.

Mehr als 1.000 Meldungen: Asiatische Hornisse wird zu Problem im Saarland

Diese Entwicklung scheint auch weiter anzuhalten. „Im Saarland ist die Asiatische Hornisse inzwischen zu einem richtigen Problem geworden“, erklärte eine Sprecherin des Umweltministeriums nun gegenüber SOL.DE. Wie die Sprecherin weiter ausführte, gingen im Jahr 2023 bereits mehr als 1.000 Meldungen ein. Natürlich befanden sich darunter auch Fälle, in denen es sich sozusagen um „falschen Alarm gehandelt“ habe. Aber die Zahlen, bei denen die Meldungen berechtigterweise erfolgten, seien derart hoch, dass das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) nur noch schwer hinterherkomme.

Entfernung von Nestern der Asiatischen Hornisse: LUA pausenlos im Einsatz

„Dieses Jahr sind die durch das Ministerium und das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) beauftragten Spezialisten zum Beseitigen von Nestern der Asiatischen Hornisse pausenlos im Einsatz und können die Flut an Meldungen kaum bewältigen“, so eine Stellungnahme des saarländischen Umweltministeriums gegenüber SOL.DE.

Bürger:innen müssen in Einzelfällen längere Zeit warten

Dass dem so ist, darauf wurde unsere Redaktion vor wenigen Tagen von einem Leser aufmerksam gemacht. Im Nachgang an unseren Bericht über ein Hornissennest, das in Saarbrücken-Gersweiler von einem Baum auf einen Gehweg gestürzt war, meldete sich ein Anwohner des Saarbrücker Stadtteils Rotenbühl bei uns. Der Mann erklärte uns gegenüber, dass es aktuell auch ein größeres Nest der Asiatischen Hornisse an einem Baum in der Haldystraße gebe und dass dieses eine Größe von etwa 60 bis 80 Zentimeter aufweise. Inzwischen sei die Meldung an das LUA bereits fast zwei Wochen her. Entfernt worden sei das Nest aber immer noch nicht.

Dieses Nest der Asiatischen Hornisse befindet sich an einem Baum in der Haldystraße in Saarbrücken. Foto: Leser

Beseitigung von Nestern erfolgt oft kurzfristig

Angesprochen auf den Fall in der Haldystraße erklärte eine Sprecherin des Umweltministeriums gegenüber SOL.DE, dass die Beseitigung des Nestes kurzfristig erfolge. Bei der Umsetzung solcher Maßnahmen sei man nämlich auch auf das Zutun anderer Akteure angewiesen. „Insbesondere ist während der Zeit der Nest-Entfernung auch eine Einschränkung der Nutzung des öffentlichen Straßenraums erforderlich, die nur durch hoheitliche Maßnahmenträger erfolgen kann. Auch von deren Verfügbarkeit hängt der genaue Zeitraum der Durchführung der Maßnahme noch ab“.

Eine ähnliche Erklärung hatten auch die Anwohner:innen der Haldystraße in Saarbrücken erhalten. Wegen der Höhe des Nestes benötige man für die Entfernung einen Leiterwagen der Feuerwehr. Wie schnell man diesen erhalte, hänge dann immer davon ab, inwieweit im jeweiligen Einzelfall eine Gefahr im Verzug vorliege.

Asiatische Hornisse ist ein Problem für die heimischen Bienen

Die Nester der Asiatischen Hornissen sind nicht nur besorgniserregend für die jeweils betroffenen Anwohner:innen, sondern auch ein ernstzunehmendes Problem für unsere heimischen Bienen. „Die Asiatische Hornisse vermag in den von ihr besiedelten Regionen in kurzer Zeit erhebliche Populationsdichten zu erreichen. Problematisch ist ihr Auftreten nicht für die Biodiversität an sich, aber für Imker, weil sie als Bienenjäger die Völker stark schwächen kann und der Imkerei und der Landwirtschaft neue wirtschaftliche ‚Schäden‘ verursacht“, so das Umweltministerium.

Nester der Asiatischen Hornisse sollten deshalb unbedingt auch weiter beim LUA gemeldet werden, auch aus Eigenschutz. „Die Asiatische Hornisse ist als einzelnes Individuum nicht gefährlicher als unsere heimische Hornisse. Aber sie ist weniger tolerant bei der Nestentfernung und die Nester sind sehr viel größer als das unserer heimischen Hornissen“, so die Sprecherin des Umweltministeriums abschließend gegenüber SOL.DE.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche
– Informationen des saarländischen Umweltministeriums
– eigene Berichte