Meisen sollen an Schulen im Landkreis Saarlouis den Eichenprozessionsspinner eindämmen

In Saarlouis sollen künftig Meisen den Eichenprozessionsspinner bekämpfen. Das ist das Ziel eines ökologischen Mitmachprojektes an mehreren Schulen.
Unter der Leitung von NABU-Beauftragtem Reiner Petry werden die Schülerinnen und Schüler 60 Nistkästen für Meisen zusammenbauen und gemeinsam auf den Schulhöfen platzieren. Die Vögel sollen den Eichenprozessionsspinner bekämpfen. Fotos: Landkreis Saarlouis/Sylvia Schäfer & Soeren Stache/dpa-Bildfunk
Unter der Leitung von NABU-Beauftragtem Reiner Petry werden die Schülerinnen und Schüler 60 Nistkästen für Meisen zusammenbauen und gemeinsam auf den Schulhöfen platzieren. Die Vögel sollen den Eichenprozessionsspinner bekämpfen. Fotos: Landkreis Saarlouis/Sylvia Schäfer & Soeren Stache/dpa-Bildfunk

Im Landkreis Saarlouis waren in den vergangenen Jahren die Bäume an elf Schulen mit Eichenprozessionsspinnern befallen. Die giftigen Haare der Raupe können schwere allergische Reaktionen auslösen.

Ansiedlung von Meisen soll Eichenprozessionsspinner eindämmen

Um dem Befall entgegenzuwirken, zog der Landkreis nun den NABU hinzu. In einem ökologischen Mitmachprojekt sollen Meisen angesiedelt werden, die dann den Eichenprozessionsspinnern Einhalt gebieten. Während der Aufzucht ihrer Jungen benötigen die Vögel nämlich Futter. Die Raupen der Eichenprozessionsspinner eignen sich dafür optimal.

Schüler:innen bauen und platzieren Nistkästen

An den betroffenen Schulen sollen insgesamt 60 Nistkästen platziert werden. Die Schülerinnen und Schüler bauen die Bausätze unter fachlicher Aufsicht des NABU-Beauftragtem Reiner Petry auf. Im Anschluss platzieren sie die Kästen gemeinsam in den Bäumen. Mit etwas Glück siedeln sich schon bis zum nächsten Sommer Meisen an und dämmen den Raupenbefall ein.

Projekt beim „Jugend forscht“-Wettbewerb

Drei Schülerinnen aus der Klasse 6L2 des Gymnasiums am Stadtgarten präsentierten das Projekt gemeinsam mit ihrem Lehrer und Schulgarten-AG-Leiter Andreas Heine. Sie wollen genau beobachten, wie die Meisennistkästen das Vorkommen des Eichenprozessionsspinners beeinflussen. Ihre Untersuchung soll im nächsten Jahr beim Jugend-forscht-Wettbewerb eingereicht werden. Die Nachwuchsforscherinnen stellen dabei Fragen wie: Welche Bäume sind von einem Befall betroffen? Welche Tiere siedeln sich in den Nistkästen an – und warum?

Verknüpfung mit dem Biologie-Unterricht

Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums stellten im Anschluss Möglichkeiten vor, wie sich das Projekt mit dem Biologie-Unterricht verknüpfen lässt. In Präsentationen aus dem Unterricht informierten sie zum Ökosystem Wald, zum ökologischen Gleichgewicht und dem Eichenprozessionsspinner als „speziellem Bewohner des Waldes“.

Dabei wägten sie die Optionen, das Insekt zu bekämpfen, gegeneinander ab. Kriterien waren dabei Aufwand, Folgeschäden und Kosten. Ihr Fazit: Nistkästen für Meisen sind eine ökologisch sinnvolle Variante der Eindämmung. Über ihre Erfahrungen und Ergebnisse wollen die Schulen im nächsten Jahr öffentlich berichten.

BNE-Kompetenzzentrum unterstützt die Aktion

Das Projekt erhält dabei Unterstützung vom BNE-Kompetenzzentrum „Bildung.Nachhaltigkeit.Kommune“. Dieses hat Saarlouis als eine von 50 Modellkommunen ausgewählt. Die Aktion wird ämterübergreifend von der Schulentwicklungsplanung unter Natalie Sadik und dem Amt für Immobilienmanagement unter Michael Loew umgesetzt.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Landkreises Saarlouis