NABU in Sorge um überfahrene Amphibien auf Saar-Landstraßen

An saarländischen Landstraßen hat sich der Aufbau von Amphibienschutzzäunen verzögert. Der NABU fürchtet daher, dass mehr Kröten, Frösche oder Molche überfahren werden – und appelliert an Fahrer:innen:
Der NABU im Saarland fürchtet, dass in diesem Jahr mehr Amphibien überfahren werden könnten. Der Grund: Die Schutzzäune stehen vielerorts noch nicht. Symbolfoto: Rolf Vennenbernd/dpa-Bildfunk
Der NABU im Saarland fürchtet, dass in diesem Jahr mehr Amphibien überfahren werden könnten. Der Grund: Die Schutzzäune stehen vielerorts noch nicht. Symbolfoto: Rolf Vennenbernd/dpa-Bildfunk

An vielen Saar-Landstraßen fehlen aktuell Amphibienzäune

Organisatorische Probleme bei der Landesverwaltung haben dazu geführt, dass an den saarländischen Landstraßen aktuell noch keine Zäune zum Schutz von Amphibien stehen. Für die Tiere bedeutet das eine große Gefahr.

NABU bittet Autofahrer:innen um umsichtige Fahrweise

„Wir bitten aktuell daher alle Autofahrenden besonders eindringlich, während der Nachtstunden insbesondere bei feuchter, milder Witterung auf wandernde Amphibien zu achten und sich unbedingt an die ausgeschilderten Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten“, so die NABU-Landesvorsitzende Dr. Julia Michely. Dadurch lasse sich der Schaden noch begrenzen, so die Hoffnung.

Mehr Beschwerden als in jedem anderen Jahr

„Derzeit gehen in der NABU-Landesgeschäftsstelle landesweit Beschwerden über zu spät, aber auch nicht fachgerecht aufgestellte Amphibienzäune wie in keinem anderen Jahr ein“, erklärt NABU-Geschäftsstellenleiter Wendelin Schmitt. Nach einem Jahrhunderttrockenjahr setze dies nun den Beständen selbst von häufigen Amphibienarten unnötig weiter zu, kritisiert Michely.

Ehrenamtliche kritisieren mangelnde Wertschätzung

Oftmals kümmern sich Ehrenamtliche oder NABU-Gruppen in ihrer Freizeit um die Zäune. Das Bündnis ist jedoch nicht zuständig für den Zaunaufbau. Die Ehrenamtler:innen fühlten sich „durch derartige Vorkommnisse von den Verantwortlichen in den Behörden wenig ernst genommen und wertgeschätzt, während sie in anderen Bundesländern sogar eine Vergütung für ihre nicht ganz ungefährliche Tätigkeit erhalten“.

Daher wolle der NABU unmittelbar nach der diesjährigen Wandersaison an einem runden Tisch mit allen Verantwortlichen die Probleme analysieren, um sie in Zukunft abzustellen.

Prominente Amphibienschützer schaffen Aufmerksamkeit

Der Amphibienschutz im Saarland hatte im vergangenen Jahr unerwartete Aufmerksamkeit bekommen, als Klaas Heufer-Umlauf, Jakob Lundt und der gebürtige Homburger Thomas Schmitt vom Podcast „Baywatch Berlin“ zur Amphibienhilfe ins Saarland reisten. Sonderlich erfolgreich waren sie dabei leider nicht: Klaas will Kröten in Saarbrücken retten – doch die Aktion läuft nicht wie geplant.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des NABU