Nach Forderung von Impfverbot „völlig untragbar“: Tobias Hans fordert CDU-Austritt von Maaßen

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat am heutigen Donnerstag (6. Januar 2022) den früheren Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen zum Parteiaustritt aufgefordert. Laut Hans seien die jüngsten Forderungen Maaßens für ein Corona-Impfverbot "völlig untragbar". Sollte Maaßen nicht von selbst aus der CDU austreten, so müsse man laut Hans ein Parteiausschlussverfahren anstreben.
Tobias Hans (links) fordert den Parteiaustritt von Hans-Georg Maaßen (ganz weit rechts). Symbolfotos: picture alliance/dpa | Uwe Anspach picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow
Tobias Hans (links) fordert den Parteiaustritt von Hans-Georg Maaßen (ganz weit rechts). Symbolfotos: picture alliance/dpa | Uwe Anspach picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow

Ministerpräsident Tobias Hans fordert Maaßen zum Parteiaustritt auf

Ministerpräsident Tobias Hans hat den CDU-Politiker und früheren Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen nach dessen jüngsten Äußerungen zu Impfverboten zum Parteiaustritt aufgefordert. „Die Ausreißer von Hans-Georg Maaßen reihen sich mittlerweile wie die Perlen an einer Kette. Jetzt hat er aber endgültig das Fass zum Überlaufen gebracht“, so die deutlichen Worte von Tobias Hans gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am heutigen Donnerstag (6. Januar 2022).

Maaßen forderte Impfverbot in Deutschland

Maaßen hatte an Silvester ein Video des umstrittenen, sich im Ruhestand befindlichen Mikrobiologen Sucharit Bhakdi geteilt, in dem dieser einen Stopp der Corona-Impfungen forderte. Maaßen kommentierte das Video mit den Worten: „Bewegender Appell von Prof. Dr. Sucharit Bhakdi zur dringenden Notwendigkeit eines Covid-Impfverbots“. Bhakdi behauptete in dem Video unter anderem, dass genbasierte Impfstoffe wie Biontech das Immunsystem zerstörten. Bhakdi gilt schon länger als Stichwortgeber von Corona-Leugnern. Fachverbände, zahlreiche Expert:innen und auch die Universität Mainz, an der Bhakdi noch bis 2012 lehrte, haben sich inzwischen mehrfach von dessen Aussagen distanziert und seine Thesen als „unwissenschaftlichen Unsinn“ bezeichnet. Darüber hinaus wird gegen Bhakdi wegen antisemitischer Äußerungen ermittelt.

Hans: Maaßen gehört definitiv nicht mehr in die CDU

„Ein Impfverbot zu fordern und sich dabei auf jemanden wie Sucharit Bhakdi zu berufen – wer das tut, gehört definitiv nicht in die CDU“, sagte Hans weiter gegenüber dem RND. „Dass Herr Maaßen sich so jemanden zum Kronzeugen nimmt, wirft einen dunklen Schatten auf ihn selbst zurück“. Hans bezeichnet das Handeln von Maaßen weiter als „völlig untragbar“. Es passe in keinster Weise in das „Wertegerüst unserer christdemokratischen Union“, so Hans. „Antisemitismus hat keinen Platz in der Union – hier wurde eine rote Linie überschritten“.

Maaßen solle „endlich einsehen“, dass er nicht mehr in die CDU passe. Laut Hand müsse Maaßen nun „von sich aus rasch die Konsequenzen ziehen und aus der CDU austreten – tut er das nicht, sollte man ein Parteiausschlussverfahren in Erwägung ziehen“, so Hans abschließend.

Verwendete Quellen:
– Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland
– Deutsche Presse-Agentur
– mehrere Berichte von tagesschau.de