Nach Katastrophe: Hoffnung auf Rettung Überlebender schwindet

Rund eine Woche nach der Hochwasser-Katastrophe im Westen Deutschlands schwinden in den Krisengebieten immer mehr die Hoffnungen, noch Überlebende zu finden. THW-Vizepräsidentin Lackner geht davon aus, dass man viele Opfer "nur noch bergen, aber nicht mehr retten" könne. Deshalb rückt nun auch die psychologische Betreuung immer deutlicher in den Vordergrund.
Trotz aller Bemühungen der Hilfskräfte schwindet in den Hochwasser-Katastrophengebieten immer mehr die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Thomas Frey
Trotz aller Bemühungen der Hilfskräfte schwindet in den Hochwasser-Katastrophengebieten immer mehr die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Thomas Frey

Nur noch wenig Hoffnung auf Rettung Überlebender

In den Hochwasser-Katastrophengebieten schwinden immer mehr die Hoffnungen, noch Überlebende zu finden. „Wir suchen aktuell noch nach Vermissten, etwa beim Räumen der Wege oder Auspumpen der Keller“, sagte die Vizepräsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Zu diesem Zeitpunkt ist es aber leider sehr wahrscheinlich, dass man Opfer nur noch bergen kann, nicht mehr retten„, erklärte die THW-Vize.

Zahlreiche Tote und Vermisste

Nach bisherigen Erkenntnissen kamen mindestens 169 Menschen bei der Hochwasser-Katastrophe ums Leben. Noch immer werden Menschen vermisst – 155 von ihnen im besonders betroffenen Kreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz.

Psychologische Betreuung rückt in Vordergrund

Nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes in Rheinland-Pfalz rückt nun im Katastrophengebiet auch die psychologische Betreuung in den Vordergrund. Mehr als 160 Fachkräfte unter den rund 3.000 DRK-Einsatzkräften kümmern sich in den betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz zurzeit um die psychosoziale Notfallversorgung, wie der Vorstand des DRK-Landesverbands, Manuel Gonzalez, mitteilte. Unterstützt werden sie von kirchlichen Seelsorgern.

Es gebe ein großes Bedürfnis der Menschen, über das erfahrene Leid zu sprechen, sagte der Rotkreuz-Helfer Dietmar Breininger aus Ludwigshafen. „Vor Ort treffen wir auf Menschen, die alles verloren haben.“ Die Kräfte begleiten auch Menschen zur Identifizierung von Angehörigen und zeigen Möglichkeiten zum Abschiednehmen auf. „Ich bin über 30 Jahre beim Roten Kreuz“, sagte Breininger. „Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass so etwas in Deutschland passiert.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur