Nach Listen-Rücknahme: AfD-Spitze will Verantwortliche im Saarland aus Partei ausschließen

Nach der heimlichen Rücknahme der AfD-Landesliste zur Landtagswahl im Saarland will die Bundesspitze die Verantwortlichen aus der Partei ausschließen. Der Vorstand habe bereits ein entsprechendes Verfahren gegen die vier Funktionäre eingeleitet.
Die gewählte Landesliste der AfD zur Landtagswahl wurde kurz vor der Deadline heimlich zurückgezogen. Archivfoto: BeckerBredel
Die gewählte Landesliste der AfD zur Landtagswahl wurde kurz vor der Deadline heimlich zurückgezogen. Archivfoto: BeckerBredel

Die Bundesspitze der AfD geht nach der Rücknahme der Landesliste zur Wahl im Saarland gegen die verantwortlichen Parteimitglieder vor. Der Vorstand habe den vier Betroffenen bereits vorläufig die Mitgliedschaftsrechte entzogen. Er strebt einen Parteiausschluss an. Ein entsprechendes Verfahren sei laut Landesvorsitzenden der AfD Saarland, Christian Wirth, bereits eingeleitet. Die betroffenen Mitglieder seien der stellvertretende Landesvorsitzende Christoph Schaufert, der Beisitzer René Selzer sowie Michel Dörr und Patrick Ruttar.

Landesliste aus Missfallen heimlich zurückgezogen

Am vergangenen Freitag (21. Januar 2022) hatte die Landeswahlleiterin mitgeteilt, dass der fristgerecht eingereichte Wahlvorschlag der Saar-AfD wenige Tage vor der Deadline zurückgenommen worden war. Wirth zeigte sich geschockt über die heimliche Aktion, die einen „Riesen-Imageschaden“ verursache. Seiner Einschätzung nach sei der Grund für die Rücknahme, dass den involvierten Mitgliedern unter anderem der Spitzenkandidat Kai Melling nicht gepasst habe.

AfD weiter über Kreiswahllisten wählbar

Die AfD im Saarland steht bei der Landtagswahl am 27. März nun ohne Landesliste da. Allerdings kann die Partei weiter über Kreiswahllisten gewählt werden. Bei der letzten Wahl im Saarland hatte die AfD 6,2 Prozent der Stimmen bekommen und war mit drei Abgeordneten erstmals in den Saar-Landtag eingezogen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur