Pflege im Heim auch im Saarland immer teurer – so viel kostet ein Platz im Schnitt

Schon seit langem müssen viele Pflegebedürftige und Angehörige es verkraften, dass die Pflege im Heim immer teurer wird. Bringt ein staatlicher Kostendämpfer die erhoffte Entlastung?
Trotz Zuschuss ist der Eigenanteil an einem Pflegeplatz im Saarland nicht niedrig. Foto: Jens Büttner/dpa-Bildfunk
Trotz Zuschuss ist der Eigenanteil an einem Pflegeplatz im Saarland nicht niedrig. Foto: Jens Büttner/dpa-Bildfunk

Selbst zu zahlende Anteile für Pflegebedürftige in saarländischen Heimen sind weiter gestiegen und werden von neuen Zuschüssen nur teilweise abgefedert. Im ersten Jahr im Heim waren zum 1. Juli 2.483 Euro pro Monat aus eigener Tasche fällig – 19 Euro mehr als noch zum 1. Januar, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab.

Zuschüsse helfen nur teilweise

Die Zuschüsse, die zu Jahresbeginn eingeführt wurden, steigen mit längerem Heim-Aufenthalt. Kostenzuwächse werden dann jeweils stärker gedämpft. Ohne Zuschüsse wären es nun im Schnitt für alle im Saarland 2.537 Euro als Zuzahlung, 20 Euro mehr als zum 1. Januar.

Saarland teurer als Durchschnitt

Damit war das Saarland im deutschlandweiten Vergleich nicht günstig. Im ersten Jahr im Heim waren zum 1. Juli im bundesweiten Schnitt 2.200 Euro pro Monat aus eigener Tasche fällig – 67 Euro mehr als zum 1. Januar. Ohne Zuschüsse wären es nun im Schnitt für alle 2.248 Euro als Zuzahlung, 69 Euro mehr als zum 1. Januar.

Was in dem Betrag enthalten ist

In den genannten Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner:innen kommen daneben aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu. Der Eigenanteil alleine für die reine Pflege stieg im Saarland nun – noch ohne Zuschüsse – von 1.062 Euro im Januar auf 1.074 Euro zum 1. Juli.

Entlastungszuschlag steigt mit Pflegedauer

Zu Jahresbeginn traten aber auch Neuregelungen einer Pflegereform in Kraft. Heimbewohnerinnen und Heimbewohner bekommen damit jetzt neben den Zahlungen der Pflegekasse einen Entlastungszuschlag, der mit der Pflegedauer steigt. Der Eigenanteil für die reine Pflege soll so im ersten Jahr im Heim um 5 Prozent sinken, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent, ab dem vierten Jahr um 70 Prozent.

Gründe für die Kostensteigerungen

Konkret zeigten sich damit laut der Auswertung abgestufte Effekte im Vergleich vom 1. Januar zum 1. Juli: Im zweiten Jahr im Heim stiegen im Saarland selbst zu zahlende Anteile im Schnitt um 16 Euro auf nun 2.268 Euro, im dritten Jahr um 14 Euro auf 2.053 Euro und ab dem vierten Jahr im Heim noch um 11 Euro auf durchschnittlich 1.785 Euro. Gründe für die Kostensteigerungen sind gestiegene Löhne und höhere Lebenshaltungs- und Energiekosten, wie der Verband erläuterte. Denn der Zuschuss beziehe sich nicht auf Unterkunft, Verpflegung und Investitionen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur