Pflegekräfte im Saarland fehlten 2020 deutlich häufiger

Im Corona-Jahr haben die vergleichsweise hohen Fehlzeiten von Pflegekräften im Saarland weiter zugenommen. Vor allem zwei Krankheitsbilder sorgen für viele Ausfälle.
Pflegekräfte im Saarland fehlten 2020 deutlich häufiger als der Durchschnitt der Erwerbstätigen. Symbolfoto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Pflegekräfte im Saarland fehlten 2020 deutlich häufiger als der Durchschnitt der Erwerbstätigen. Symbolfoto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Pflegekräfte im Saarland fehlten 2020 deutlich häufiger als der Durchschnitt der Erwerbstätigen. Symbolfoto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Pflegekräfte im Saarland fehlten 2020 deutlich häufiger als der Durchschnitt der Erwerbstätigen. Symbolfoto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk

Saarländische Pflegekräfte sind im Vergleich zu anderen Berufsgruppen gesundheitlich deutlich stärker belastet. Im Corona-Jahr 2020 fehlten Pflegende im Saarland durchschnittlich 25,7 Tage. Das ist etwa eine Woche mehr als der Durchschnitt aller Erwerbstätigen mit 18,1 Tagen. Die Daten gehen aus einer Sonderauswertung im Rahmen des Gesundheitsreportes der Techniker Krankenkasse hervor. 

Zahl der Fehltage im Corona-Jahr gestiegen

Die Zahl der Fehltage ist bei Pflegenden zudem nicht nur im Vergleich zu anderen Branchen hoch. Im vergangenen Jahr ist sie auch nochmals deutlich gestiegen. So fehlten Fachkräften aus Alten- und Krankenpflege im Saarland im Jahr 2019 nur 23,7 Tage, also im Schnitt zwei Tage weniger als im Pandemie-Jahr. Auch bundesweit stieg die Zahl von 22,6 auf 23,1. 

Vor allem zwei Krankheitsbilder führten zu Ausfällen

Beim Blick auf die Daten fällt auf, dass sich die Fehltage vor allem auf einzelne Krankheitsbilder verteilen. So fehlten Pflegekräfte überdurchschnittlich häufig wegen Muskel-Skelett-Beschwerden wie Rückenschmerzen oder wegen psychischer Erkrankungen. Demnach gingen 4,9 Fehltage auf das Konto des Bewegungsapparates. Der Durchschnitt aller Erwerbstätigen liegt hier bei 2,6. Auf die Psyche entfielen 4,8 Fehltage bei den Pflegenden, im Schnitt sind es nur 2,6. 

Gesundheitsmanagement und Digitalisierung nutzen

„Diese Werte zeigen, wie hoch die Belastung für die Pflegenden ist. Es ist auch mit Blick auf den Fachkräftemangel wichtig, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege zügig verbessert werden“, so Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung. „Hier bietet auch die Digitalisierung viele Chancen zur Unterstützung und Entlastung.“ Die Krankenkasse fördert daher etwa betriebliches Gesundheitsmanagement im Bereich der Pflege.

In die Auswertung flossen die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von rund 5,4 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen. Im Saarland sind es etwa 46.000. Dazu zählen sowohl sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger:innen von Arbeitslosengeld I. 

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse