Fast 1.000 Besucher bei rechtsextremen Konzerten im Saarland

Seit 2015 besuchten fast 1.000 Personen Konzerte rechtsextremer Bands im Saarland. Das geht aus einer Anfrage des Politikers Dennis Lander (Die Linke) an die saarländische Landesregierung hervor. Ein Veranstaltungsort in Dillingen wurde dabei besonders oft für Konzerte der extremen Rechten genutzt.
Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul
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In den vergangenen fünf Jahren fanden im Saarland insgesamt 17rechtsextremistische Veranstaltungen mit musikalischer Begleitung und Balladenabende“ statt. Zumindest ist das die Zahl der Events, von denen die Saar-Landesregierung Kenntnis hat. Die Dunkelziffer liegt mutmaßlich höher.

Zu den Veranstaltungen, die vor allem in Saarbrücken und Dillingen stattfanden, kamen rund 1.000 Besucher. Eine Event-Location, die besonders oft besucht wurde: die Dillinger „HateBar“. Neun der insgesamt 17 rechtsextremen Konzerte fanden dort statt. Und das ist auch kaum verwunderlich.

Rechte Konzerte finden vor allem in Dillingen statt

Die „HateBar“ wurde 2015 durch Verantwortliche des Hammerskin Chapters „Westwall“/Crew 38–Westwall gekauft. „Hammerskin“ ist der Name einer neonazistischen Vereinigung, die in den USA gegründet wurde und mittlerweile in einigen Ländern Ableger hat.

In allen anderen Fällen der von der Landesregierung gelisteten Konzerte mieteten die Veranstalter lediglich die Locations, beispielsweise das VHS-Zentrum am Schloss in Saarbrücken für einen Liederabend mit Frank Rennicke. Oder das Salzbrunnenhaus in Sulzbach. Hier fand 2018 ein „Balladenabend“ mit Hannes Ostendorf von „Kategorie C“ statt.

Ob bei vergangenen Konzerten verbotene Lieder gespielt wurden, ist übrigens nicht bekannt. „Der Landesregierung liegen hierzu keine Erkenntnisse vor“, heißt es. Allerdings habe das Landespolizeipräsidium „in den letzten fünf Jahren keine Ermittlungs- und Strafverfahren in Zusammenhang mit Musikveranstaltungen der ‚extremen Rechten‘ eingeleitet.“

In diesen Locations fanden die Konzerte statt:

• Festhalle (Schafbrücke)
• HateBar (Dillingen)
• Festhalle (Bischmisheim)
• VHS-Zentrum am Schloss (Saarbrücken)
• Cloef-Atrium (Orscholz)
• Salzbrunnenhaus (Sulzbach)
• Ex-Shisha-Bar (Heiligenwald)
• Hotel Budapest (Fechingen)

Verwendete Quellen:
Antwort der Saar-Regierung zur Anfrage „Musikszene der extremen Rechten im Saarland“