Gesundheitsamt Saarbrücken warnt vor Zecken: Mehr FSME-Fälle in der Region

Das Gesundheitsamt Saarbrücken warnt aktuell vor durch Zecken übertragbare Krankheiten. So sei in diesem Jahr in der Region eine Zunahme von FSME-Fällen zu beobachten. Auch wenn es im Saarland derzeit nur ein sogenanntes FSME-Risikogebiet gibt, sollte man sich auch andernorts an bestimmte Verhaltensregeln halten:
Das RKI warnt vor Zecken. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod
Das RKI warnt vor Zecken. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod

Gesundheitsamt Saarbrücken warnt vor Zecken: Zunahme von FSME-Fällen in der Region

Das Gesundheitsamt des Regionalverbands Saarbrücken warnt aktuell vor einer Zunahme an Krankheiten, die durch Zeckenstiche übertragen werden. „Vor allem ein Anstieg an Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist im Vergleich zu den Vorjahren festzustellen“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Gesundheitsamtes vom heutigen Donnerstag (25. Mai 2023). Demnach seien im Frühjahr 2023 bereits drei FSME-Fälle erfasst worden. In den beiden vorangegangenen Jahren wurde jeweils lediglich ein Fall bekannt.

FSME kann schwere Krankheitsverläufe nach sich ziehen

Bei FSME (auch unter Hirnhautentzündung bekannt) handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch das FSME-Virus hervorgerufen wird. Betroffene klagen in der ersten Krankheitsphase über grippeartige Symptome, Erbrechen, Schwindelgefühl und mäßiges Fieber. Nach weiterem Befall des zentralen Nervensystems kommt es häufig zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen. Diese können für Wochen oder gar Monate anhalten. Bei etwa einem Drittel der Erkrankten treten Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auf und es kommt zu bleibenden Behinderungen. In zirka einem Prozent der Fälle mit neurologischen Zeichen führt die Krankheit sogar zum Tod.

Aktuell ein FSME-Risikogebiet im Saarland

Im Saarland ist derzeit nur der Saarpfalz-Kreis als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. „Allerdings ist zu erwarten, dass sich der Erreger weiter ausbreiten wird“, schreibt das Gesundheitsamt des Regionalverbands Saarbrücken in seiner aktuellen Warnung. Deshalb sei auch andernorts eine Impfung oder zumindest erhöhte Vorsicht zu empfehlen.

Borreliose-Risiko durch Zeckenstiche

Neben einer möglichen FSME-Infektion warnt das Gesundheitsamt vor möglichen Borreliose-Erkrankungen, gegen die es keine Schutzimpfung gibt. Laut Gesundheitsamt führe einer von 100 Zeckenbisse zu einer Erkrankung. „Die Zahl der gemeldeten Borreliose-Erkrankungen im Regionalverband schwankt zwischen 30 und 140 Fällen pro Jahr. Borrelien werden nicht direkt beim Stechen übertragen, sondern erst nach längerem Saugen weitergegeben. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung steigt nach 12 Stunden deutlich an. Deshalb ist es wichtig, Zecken so früh wie möglich zu entfernen“, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsamtes des Regionalverbands Saarbrücken.

„Exotische Zeckenarten“ sollten gemeldet werden

Mit fortschreitender Klimaerwärmung kommen laut Gesundheitsamt immer häufiger exotische Zeckenarten in der Region vor. Als Beispiel für unsere Region nennt das Gesundheitsamt die Hyalomma-Zecke. „Sollten in Größe und Farbe unbekannte Zeckenarten auftauchen, so können Sie diese an das Umweltministerium melden und im Rahmen des Projektes ZePaK an das RKI schicken“, empfiehlt das Gesundheitsamt.

So könnt ihr euch vor Zecken schützen

Das Gesundheitsamt gibt abschließend Verhaltensempfehlungen, die dabei helfen sollen, sich vor Krankheiten durch Zeckenstiche zu schützen:

  • Nach Aufenthalten im Freien, insbesondere im Gras oder im Wald, sollte der Körper besonders gründlich abgesucht werden. Von Zecken bevorzugte Stellen sind vor allem Kniekehlen, Leisten, Achseln und hinter den Ohren.
  • Auch Haustiere sind mögliche Träger und sollten daher auf Zecken abgesucht werden.
  • Lange Kleidung, hohes Schuhwerk und je nach Verträglichkeit auch chemische Mittel bilden den wichtigsten vorbeugenden Schutz vor Zeckenstichen.
  • Kommt es zu Schwellungen und Rötungen rund um den Stich, sollte zeitnah ein Arztbesuch erfolgen. Eine frühzeitige Antibiotikabehandlung kann vor einem Ausbruch der Borreliose schützen.

Verwendete Quellen:
– Zecken-Warnung des Gesundheitsamtes des Regionalverbands Saarbrücken vom 25.05.2023