Nach Urteil gegen Klima-Kleber: Letzte Generation kündigt Demo in Saarbrücken an
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Letzte Generation: Demo in Saarbrücken
Klima-Aktivist:innen der „Letzten Generation“ haben für Sonntag (3. September 2023) zu einer Demonstration in Saarbrücken aufgerufen. Hintergrund sei die Verurteilung eines ihrer Mitglieder, teilte die Gruppe am heutigen Freitag (1. September 2023) mit.
Aktivist klebt sich auf Straße und wird verurteilt
Nach Angaben des Bündnisses sei Anton Richter, Mitglied der Saarbrücker „Letzten Generation“, am Donnerstag vom Amtsgericht Heidelberg zu einer Geldstrafe von 2.400 Euro verurteilt worden. Die Richterin habe es als erwiesen angesehen, dass der Musiker Nötigung im Straßenverkehr begangen habe. Aus Sicht der Klima-Aktivist:innen habe der 31-Jährige aber „friedlichen, gewaltfreien Protest durch das Festkleben auf der Straße“ geleistet.
Verurteilter bittet um Solidarität
„Wieso werde ich so hart bestraft, wenn gleichzeitig die Bundesregierung den Artikel 20a des Grundgesetzes fortwährend bricht und das Klimaschutzgesetz bis zur Wirkungslosigkeit aufweicht?“, fragt Richter in einer Pressemitteilung. Damit treibe die Regierung die Zerstörung der Lebensgrundlagen weiter voran, ohne dafür erkennbaren Konsequenzen zu erfahren. „Ich finde das völlig unverhältnismäßig und ungerecht. Ich wünsche mir Solidarität aus der Gesellschaft.“ Bei der Demo auf dem Landwehrplatz können Teilnehmende ihre Solidarität mit einer Spende zeigen. Der Protest startet um 15.00 Uhr. Zuletzt hatte es Anfang Juni eine Demonstration der Gruppe in der Landeshauptstadt gegeben. Die Polizei registrierte keine Zwischenfälle, es kam lediglich zu Verkehrsbehinderungen.
+31 BilderWas die Letzte Generation fordert
Immer wieder machen die Mitglieder der Gruppe mit Sitzblockaden auf ihre Forderungen aufmerksam, bei denen sie sich an Straßen festkleben. So hatten sie Ende Februar den Verkehr an der Malstatter Brücke in Saarbrücken blockiert. Auch gab es Aktionen in Museen. Attacken auf Einrichtungen der Ölindustrie werden dem Bündnis ebenfalls vorgeworfen. Mit ihren Protesten will die Letzte Generation klimapolitische Defizite anprangern – etwa mit Blick auf die immensen klimaschädlichen Emissionen des Autoverkehrs. Die Aktivist:innen verlangen einen sogenannten Gesellschaftsrat, der den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe in Deutschland bis 2030 planen soll. Außerdem fordern sie Tempo 100 auf Autobahnen und ein 9-Euro-Ticket.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Letzten Generation Saarbrücken, 01.09.2023
– eigene Berichte