Nazi-Straßennamen in Völklingen bleiben – Ortsrat stimmt gegen Umbenennung
Nazi-Straßennamen in Völklingen bleiben
In Völklingen-Heidstock hatte bis vor Kurzem die Frage im Raum gestanden, ob bestimmte Straßen umbenannt werden sollen. Die Straßen waren in der Zeit des Nationalsozialismus nach Personen der deutschen Kolonialgeschichte benannt worden. Vor etwa einem Jahr hatten Debatten über Rassismus und Kolonialismus das Thema in die Öffentlichkeit gestellt. Nun steht fest: die Straßen werden nicht umbenannt. Das geht aus einer Entscheidung des Ortsrats Völklingen hervor, wie unter anderem der „SR“ berichtet.
Geheime Abstimmung in Völklingen
Zuvor hatte es in der Hermann-Neuberger Halle in Völklingen auf Antrag der Grünen-Fraktion eine geheime Abstimmung gegeben. Laut „SR“ kam dabei ein eindeutiges Ergebnis zustande. Den Angaben zufolge stimmten 13 Personen gegen die Umbenennung der Straßen, fünf Stimmen waren dafür – und eine Enthaltung gab es auch. Demnach behalten die Straßen ihre bisherigen Bezeichnungen. Wie ebenso aus dem Medienbericht hervorgeht, gab es nach der Entscheidung Applaus von Gegner:innen der Umbenennung. Diese wären unter etwa 50 Teilnehmer:innen in der Mehrzahl gewesen.
Folgende Straßen im Völklinger Stadtteil Heidstock behalten ihre Namen:
- Lüderitzstraße
- Lettow-Vorbeck-Straße
- Nachtigalstraße
- Wissmannstraße
- Karl-Peters-Straße
Oberbürgermeisterin Blatt enttäuscht über Entscheidung
Den „SR“-Angaben zufolge nahm Christiane Blatt, die Völklinger Oberbürgermeisterin, die Entscheidung mit Enttäuschung entgegen. Ihrer Ansicht nach sei es schlecht für das Image der Stadt, dass Völklingen „die einzige Stadt bleibe, in der immer noch solche Straßennamen zu finden seien“, heißt es im Medienbericht. Doch die Ortsrat-Entscheidung müsse ebenso akzeptiert werden, so Blatt nach der Abstimmung.
Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigener Bericht
– Verwendetes Foto: Wikimedia Commons/Denis Barthel/CC4.0-Lizenz/Bild zugeschnitten